Ab Oktober soll es keine kostenlosen Schnelltests mehr geben. Zumindest nicht für jene Personen, die keine Symptome zeigen und sich nicht impfen lassen wollen. Das sieht die neue Corona-Teststrategie des Bundes vor. Ausgenommen wären einzig jene, die sich nicht impfen lassen können, etwa wegen des Alters.
Bis in einer Woche können sich die Kantone nun zu der geplanten neuen Strategie äussern. Erste Reaktionen zeigen, dass die Kantonsregierungen gespalten sind, was das Ende der Gratis-Tests angeht.
Der Regierungsrat sieht die Notwendigkeit, den Bundeshaushalt zu entlasten.
Hinter die neue Strategie stellt sich etwa der Regierungsrat des Kantons Aargau. Bisher hätten die Coronatests den Bund allein im Aargau 75 Millionen gekostet, so der Kanton in einer Medienmitteilung. «Der Regierungsrat sieht die Notwendigkeit, den Bundeshaushalt in diesem Bereich etwas zu entlasten», äusserte sich Regierungssprecher Peter Buri dazu.
Eine Erhöhung der Impfquote ist wichtiger.
Zwar bleibe Testen wichtig. Andere Massnahmen seien jedoch zentraler: «Eine Erhöhung der Impfquote ist noch viel wichtiger», so Buri. Der Aargauer Regierungsrat unterstütze die Bemühungen des Bundesrats, die Impfquote zu verbessern. Die Einführung der Kostenpflicht sei ein Schritt dazu.
Es muss vermieden werden, dass Symptome vorgetäuscht werden, um ein kostenloses Zertifikat zu erhalten.
Auch der Kanton Zürich steht hinter der neuen Corona-Teststrategie des Bundes. Nicht nur das, er will gar noch einen Schritt weitergehen. «Es muss vermieden werden, dass Symptome vorgetäuscht werden, um weiterhin ein kostenloses Zertifikat zu erhalten», schreibt er. Ein Covid-Zertifikat soll es also nur noch bei einem PCR-Test geben.
Testen als Teil der Strategie
Ähnlich sieht das der Kanton Basel-Stadt. Er begrüsst zwar ein Ende der Gratis-Tests, Testen bleibe aber wichtig. Vorgegaukelte Symptome könnten zum Beispiel dadurch verhindert werden, dass zwar der Schnelltest gratis bleibe, nicht aber das Zertifikat.
Wir wollen, dass sich möglichst viele Leute testen lassen.
Anderer Meinung ist der Kanton Luzern. Er möchte an der bisherigen Strategie festhalten. Das Testen sei weiterhin ein zentraler Bestandteil der Pandemiebekämpfung, erklärt Gesundheitsdirektor Guido Graf: «Wir wollen, dass sich möglichst viele Leute testen lassen.»
Ein Ende der Gratis-Tests sei besonders für die Jungen problematisch. «Die junge Generation hat in dieser Pandemie enorm viel für die ältere Generation getan.» Man wünsche sich deswegen eine Lösung für sie.
Der Regierungsrat sieht die Notwendigkeit, den Bundeshaushalt zu entlasten.
Auch der Kanton Solothurn teilt mit, für ihn komme der Schritt angesichts steigender Fallzahlen zu früh. Den restlichen Kantonen bleibt nun noch Zeit bis am 25. August, um zu den Plänen des Bundes Stellung zu beziehen. Dann entscheidet der Bundesrat definitiv über die Zukunft der kostenlosen Tests.