Schwangere gehören bezüglich des Coronavirus zur Risikogruppe. Denn bei einer Infektion sind bei Schwangeren schwere Krankheitsverläufe häufiger als bei gleichaltrigen Frauen. Ausserdem steigt damit das Risiko einer Frühgeburt.
Eine Impfung könnte Sicherheit bringen. Empfohlen war sie jedoch bisher noch nicht. Nun haben die Behörden aber die Impfempfehlungen angepasst: Eine schwangere Frau mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes soll sich neu gegen Covid-19 impfen lassen können.
Empfehlung trotz fehlender Datenlage
Diese neue Impfempfehlung gilt also vorerst für werdende Mütter mit zusätzlichen gesundheitlichen Risiken und nicht für alle Schwangeren. Aber auch bei den vorbelasteten Fällen müssten zuerst die Vor- und Nachteile der Impfung abgewägt werden. Auf dies haben sich das BAG und die Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe geeinigt.
Die erste Zurückhaltung gegenüber einer solchen Impfempfehlung ist laut Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und Chefarzt der Frauenklinik am Berner Inselspital, Daniel Surbek, darauf zurückzuführen, dass es kaum Daten zu möglichen Nebenwirkungen der dieser Impfung während einer Schwangerschaft gibt.
Weiterhin Vorsicht geboten
So gilt auch in Zeiten ohne Pandemie: Keine Impfungen im ersten Drittel der Schwangerschaft. Bis im Frühling erhofft sich Surbek deshalb verlässlichere Daten über die Nebenwirkungen einer Covid-19-Impfung bei Schwangeren.
Wenn diese Daten keine Hinweise auf unerwünschte Nebenwirkungen zeigen würden, dann sei es sogar möglich, dass alle Schwangeren die Wahl hätten, sich impfen lassen zu können, so der Chefarzt.