Grosse Hoffnungen ruhen auf der Corona-Impfung. Sie soll sicherstellen, dass weniger Personen erkranken, die Spitäler entlastet werden und das öffentliche Leben weitergehen kann. Die Impfstrategie des Bundes setzt klare Prioritäten, wer wann geimpft wird. Diese stellten heute das Bundesamt für Gesundheit und die eidgenössische Kommission für Impffragen offiziell vor.
Denn vorerst gibt es nicht genügend Impfdosen für alle. Prioritär geimpft werden besonders gefährdete Personen, also ältere und solche mit Vorerkrankungen.
Danach sollen das Gesundheitspersonal und Menschen geimpft werden, die mit besonders gefährdeten Personen zusammenleben. In der Schweiz laufen aktuell die letzten Vorbereitungen, damit mit den ersten Impfungen im Januar gestartet werden kann.
Geheime Orte und spezielle Kühlschränke
Am Anfang der Verteilungskette für den Impfstoff steht die Armee. Sobald der erste Wirkstoff zugelassen und die ersten Impfdosen erhältlich sind, lagert sie diese an einem geheimen, geschützten Ort. Von dort werden sie auf die Kantone verteilt. Die Anzahl der Impfdosen ist auf die Bevölkerung angepasst.
Der Kanton St. Gallen zum Beispiel bekommt für seine 500'000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 10'000 Impfdosen. Heisst, es können zuerst nur gerade mal 5000 Personen geimpft werden.
Bruno Damann, St. Gallens Gesundheitsdirektor, betont aber, dass in den nächsten Monaten laufend mehr Dosen dazukommen werden. Vorerst sind diese für die Bewohner von Alters- und Pflegeheimen reserviert. In einer Umfrage sagten 60 bis 70 Prozent der Heimbewohner, dass sie sich impfen lassen möchten. «Das ist schon eine sehr gute Immunisierung», sagt Damann.
Wir haben keine Daten dazu, wie sich der Impfstoff bei Schwangeren verhält.
Der Kanton hat die Logistik des Wirkstoffes an die Firma Galliker übergeben. Diese ist eine Herausforderung, denn die Impfstoffe müssen teilweise bei bis zu minus 75 Grad gelagert werden. Die Firma Galliker hat deshalb drei spezielle Kühlschränke gekauft.
Schwangere waren nicht Teil der Studie
Erst wenn die besonders gefährdeten Gruppen geimpft sind, ist der Rest der Bevölkerung an der Reihe. Von der Strategie bisher ganz ausgenommen sind Kinder, Jugendliche und Schwangere. Letztere waren nicht Teil der grossangelegten Impfstudien. «Wir haben keine Daten dazu, wie sich der Impfstoff bei Schwangeren verhält», sagt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen. Aber er könne beruhigen: «Das Risiko von Covid-19 für schwangere Frauen ist nicht gross.»
Doch ist die Impfung sicher? Grundsätzlich gebe es keine schweren Nebenwirkungen, sagt Berger: «Es gibt schwache Nebenwirkungen wie Schmerzen bei der Einstichstelle sowie Kopf- und Muskelschmerzen.» Aber diese würden nicht länger als ein bis zwei Tage anhalten.