Das Coronavirus lasse die Schweiz auch an den Festtagen nicht los. Die Situation sei immer noch kritisch, leitete Simonetta Sommaruga die Präsentation der neuen Massnahmen ein. Inzwischen seien aber alle Kantone überzeugt, dass es zusätzliche Massnahmen brauche. Deshalb habe der Bundesrat strengere Massnahmen beschlossen, die bis zum 22. Januar gelten.
Was die Bundespräsidentin und Innenminister Alain Berset sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin noch zusätzlich zu den Verschärfungen sagten, hier in den prägnantesten Zitaten.
Zur derzeitigen Situation und den Gründen für die Verschärfung:
Simonetta Sommaruga: «Ich wünsche mir, dass wir zueinander schauen, füreinander da sind und einander Sorge tragen. Unser Land ist stark, wenn wir solidarisch sind, wenn sich alle einbringen, wenn wir solidarisch handeln. Es braucht jetzt die ganze Schweiz.»
Alain Berset: «Wir beobachten einen exponentiellen Anstieg der Fallzahlen, das ist kritisch.» «Wir sind nicht da, wo wir gerne wären.» «Die Situation wird sich nicht von allein verbessern.»
Zu den Massnahmen:
Sommaruga: «Dem Bundesrat ist bewusst, dass die neuen Massnahmen sehr viele sehr schwer treffen werden.»
Berset: «Es sind harte Massnahmen.»
Zur Schliessung von Restaurationsbetriebe und warum dies nicht sofort geschieht:
Berset: «Die Situation scheint uns diese Vorbereitungszeit zu erlauben. So können sich die Gastrobetriebe auf die totale Schliessung einstellen.»
Zu den – entgegen der Forderung der Taskforce – weiterhin geöffneten Läden:
Sommaruga: «Die Massnahmen, die wir heute beschlossen haben, gehen sehr weit. Wir haben gesehen, dass Kantone, die diesen Schritt gemacht haben, eine Wirkung erzielen konnten.»
Berset: «Die Experten machen keine Massnahmen, wir machen das.» «Wir halten die Massnahmen für angemessen. Es bleibt die Möglichkeit für Verschärfungen.»
Zu den Weihnachtseinkäufen und der weiteren Begrenzung der Anzahl Personen in den Geschäften:
Berset: «Drei Tage nicht einkaufen, das ist ja nicht eine ganze Woche. Da muss man sich halt gut organisieren. So schlimm wird das wohl nicht sein.»
Zu den Skigebieten und den Winterferien:
Berset: «(…) Denken Sie daran, die Spitäler sind voll. Treffen Sie auch selbst eine richtige Entscheidung.» «Ich habe meine Skiferien annulliert.»
Zu den wirtschaftlichen Folgen und die Situation der Arbeitnehmenden:
Parmelin: «Alle Hilfen, die bereits in Kraft sind, bleiben weiterhin in Kraft.» «Wir haben stark empfohlen, Homeoffice zu machen. Wir haben uns aber gegen eine Pflicht entschieden, da diese zu einigen Problemen für die Arbeitgeber führen könnte.» «Homeoffice kann zudem auch neue Probleme schaffen, etwa auf psychischer Ebene»
Zu den Schnelltests, die nun auch an Personen durchgeführt werden können, die keine Symptome haben:
Berset: «Achtung! Ein Schnelltest ist nur eine Momentaufnahme. Auch wenn man einen negativen Schnelltest hat, muss man die Hygieneregeln einhalten.»
Zu Weihnachtsfeiern und Anzahl Personen an Familienfeiern:
Berset: «Es ist nicht verboten, Weihnachten zu feiern. Wir zählen auf den gesunden Menschenverstand der Bevölkerung.» «Kontrollen kann ich nicht ausschliessen, dafür sind die Kantone zuständig.»
Zu den weiteren Schritten:
Sommaruga: «Hoffentlich wirken die heute beschlossenen Massnahmen!» «Wir sind nicht ganz bis ans Limit gegangen.» Der Bundesrat wolle noch vor Ende Jahr eine Zwischenbilanz ziehen und könnte auf Anfang 2021 erneut schärfere Massnahmen ergreifen, sofern sich die Situation nicht verbessere.