Welche indirekten Kosten verursacht das Autofahren, das Reisen mit dem Flugzeug oder mit dem Zug? Das Bundesamt für Raumentwicklung hat dazu neue Zahlen veröffentlicht . Diese sind eine wichtige Grundlage für die Verkehrspolitik.
Die Zahlen zeigen, dass die Umweltbelastung durch die Mobilität viel höher ist als bisher angenommen – und damit sind es auch die entsprechenden Folgekosten. Eingerechnet in diese «externen Kosten» der Mobilität sind etwa Klimaschäden, die auftreten, weil das ausgestossene CO₂ die Erde erhitzt und es deswegen beispielsweise zu Ernteausfällen und Unwettern kommt.
Auch Kosten, die für Gesundheitsprobleme anfallen, welche durch Abgase und Lärm entstehen, gehören dazu. Die externen Kosten fallen mit der neuen Berechnungsmethode viel höher aus als früher. Beim Autoverkehr sind sie um 60 Prozent höher.
Bericht heizt Abstimmungskampf an
Die neuen Zahlen geben auch im Zusammenhang mit der Abstimmung zum Autobahnausbau am 24. November zu reden. Sie spielen den Gegnerinnen und Gegnern der Vorlage in die Hände, denn diese argumentieren unter anderem mit den Auswirkungen des Autoverkehrs auf das Klima.
Die «NZZ am Sonntag» hat zudem berichtet, im Verkehrsdepartement von Albert Rösti habe es Bestrebungen gegeben, die Zahlen erst nach der Abstimmung zu veröffentlichen. Diesen Vorwurf dementierte der SVP-Bundesrat heute vor den Medien.
Dass die Folgekosten plötzlich so viel höher ausfallen sollen, habe ihn erstaunt. Er wolle sie daher intern überprüfen lassen. Gleichzeitig stellte der Bundesrat in Abrede, dass er erwägt habe, eine Gegenstudie ausarbeiten zu lassen.
Rösti: Kein direkter Zusammenhang mit Abstimmung
Rösti betonte zudem, dass die Zahlen keinen direkten Zusammenhang mit der Abstimmung und den geplanten Projekten hätten. So rechnet der Verkehrsminister mit viel mehr Elektroautos auf den Strassen, bis die Ausbauten fertig sind. Diese würden die Klimabilanz deutlich verbessern.
Im Gegensatz zum Nein-Lager ist Rösti zudem der Ansicht, dass der Verkehr allein wegen der Ausbauten nicht anwachsen werde.