Grundsätzlich wird mit der neuen QR-Rechnung vieles einfacher. So entfällt beispielsweise das fehleranfällige Abtippen der langen Referenznummer. Und auch für Menschen, die ihre Zahlungen auf Papier machen, also am Schalter oder per Zahlungsauftrag, ändert sich nicht viel. Beides ist weiterhin möglich. «Espresso» hat darüber berichtet.
Spenden ohne Blanko-Scheine
Mit der Umstellung per Oktober 2022 werden die alten, orangen und roten Einzahlungsscheine ungültig. Damit verschwindet auch der rote Blanko-Einzahlungsschein, der beispielsweise zum Spenden genutzt wurde. Mit dem handschriftlichen «Vermerk» konnte der Spendenzweck bestimmt werden. Wie funktioniert das künftig, möchte ein «Espresso»-Hörer wissen: «Zum Beispiel, wenn ich spontan eine Spende machen will und die Kontonummer am Radio bekannt gegeben wird?»
Julian Chan, Mediensprecher von der Six-Gruppe, welche bei der Entwicklung des neuen Einzahlungsscheins federführend war, unterscheidet zwischen E-Banking und Zahlungen am Schalter. Beim Online- sowie Mobile-Banking kann weiterhin ein «Vermerk» angegeben werden. Bei Papier-Zahlungen funktioniert das in Zukunft nicht mehr.
Die Postfinance schreibt dazu: «Für Spendenzahlungen am Schalter wird es ab Herbst 2022 eine Lösung geben. Wir sind darüber mit den grossen Spendenorganisationen im Gespräch.» Wie diese Lösung aussieht und ob sie kostenpflichtig sein wird, könne man aktuell noch nicht sagen. Laut Julian Chan sind auch einige Banken daran, entsprechende Lösungen zu entwickeln. Der Six-Sprecher geht aber davon aus, dass für diese manuellen Dienste Gebühren anfallen werden.
Probleme, wenn die Perforation fehlt
Ein anderes Problem zeichnet sich bei Blinden und Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung ab. Grundsätzlich sei der neue Einzahlungsschein sehr positiv zu bewerten, sagt Daniela Moser vom Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV. Allerdings sei die Perforation für sie enorm wichtig. Diese Perforation ist eigentlich vorgeschrieben. Leider würden sich nicht alle Rechnungssteller an diese Vorschrift halten, sagt Daniela Moser: «Wenn die Perforierung fehlt, habe ich einfach ein Papier in der Hand und merke nicht, dass es eine Rechnung sein könnte. Sobald ich die Perforierung habe, weiss ich: Es ist eine Rechnung.» Der SBV hofft, mit Information die Menschen sensibilisieren zu können.