Der Bundesrat hat Urs Loher zum neuen Chef des Bundesamtes für Rüstung Armasuisse ernannt. Der künftige Rüstungschef hat einen Grossteil seiner Karriere bei der Armee und in der Rüstungsindustrie absolviert. Pikant ist seine aktuelle Position als Schweiz-Chef des französischen Thales-Konzerns. Thales wiederum ist eng verbunden mit dem Rafale-Kampfjet, dem unterlegenen Konkurrenten des F-35.
Der neue Rüstungschef also gehörte zum «Team Rafale» – doch künftig verantwortet er die Beschaffung des siegreichen F-35. Kein Problem, sagte Loher dazu: «Ich wüsste nicht, was da schwierig sein sollte. Der Prozess hat einen klaren Sieger hervorgebracht – den F-35, der die beste Leistung zum günstigsten Preis offeriert hat.»
Grosse Herausforderungen warten
Auch Verteidigungsministerin Viola Amherd stärkt ihrem neuen Rüstungschef den Rücken. Bei solchen Ernennungen gehe es um Kompetenzen, und die habe Herr Loher am besten erfüllt.
Loher übernimmt ab August 2023: Die Herausforderungen sind gewaltig. Beim F-35 muss er beweisen, dass sich der gesteckte Kostenrahmen tatsächlich einhalten lässt. Kritikerinnen haben ihre Zweifel.
Auch sonst warten auf den neuen Rüstungschef grosse Herausforderungen. So machen etwa Rüstungsprojekte immer wieder negative Schlagzeilen mit Verspätungen und höheren Kosten. Zuletzt bei der neuen Armee-Drohne und beim Ausbau der militärischen Luftraumüberwachung.