Die beiden Wirtschaftswissenschaftler, Samira Marti und Samuel Bendahan, werden in zwei Wochen an der Spitze der SP-Fraktion stehen. Dass es gerade dieses Duo ist, hat auch mit der Sitzordnung im Nationalrat zu tun.
«Wir sitzen seit ein paar Jahren nebeneinander und arbeiten sehr eng auch in der Wirtschaftskommission zusammen», sagt die 29-Jährige. «Auch in anderen Dossiers haben wir gemerkt, dass wir viele Synergien haben, dass wir uns gut verstehen und Vertrauen zueinander gefunden haben.»
Wir freuen uns sehr, als Team zu arbeiten.
Das bestätigt auch der 43-jährige Bendahan. «Wir haben sehr, sehr starkes Vertrauen und wir haben auch sehr komplementäre Kompetenzen und Netzwerke. Ich denke, das ist ein Plus.»
Vorfreude auf die Teamarbeit
Nach dem Parteipräsidium besetzt die SP also auch die zweitwichtigste Führungsposition mit einem Doppel. Das sei keine Notlösung, weil niemand allein Fraktionschef werden wolle, betonen die beiden. «Wir freuen uns sehr, als Team zu arbeiten», sagt Bendahan. «Ich denke, es ist viel besser und es bedeutet viel mehr Spass und ich denke auch, dass es mehr bringt.»
In der Wirtschaft seien solche Sharingmodelle auch in Führungspositionen längstens etabliert, sagt Marti. «Hier hat die Schweizer Politik sicher Nachholbedarf und wir machen jetzt einen nächsten Schritt.»
Ich bin motiviert, die nächsten Wochen auch im Baselbiet möglichst viele Menschen von meiner Wahl zu überzeugen.
Von Vorgänger Roger Nordmann übernehmen die beiden am 1. September eine Fraktion, die sehr geschlossen politisiert. Alles neu wollen die beiden darum nicht machen. «Wir wollen nicht etwas ändern, nur um diese Sache zu ändern, wir wollen mit der Fraktion diskutieren und wissen, was besser ist in Zukunft», betont Bendahan.
Wiederwahl noch nicht in trockenen Tüchern
Mit den Wahlen im Oktober wird es in den SP-Reihen sicher Änderungen geben. Und nicht zuletzt müssen es auch Bendahan und Marti selber wieder schaffen. Bei der Wiederwahl der Baselbieterin gibt es ein gewisses Risiko. «Natürlich sind Wahlen nie ein Selbstläufer oder ein Spaziergang, und in dem Sinne bin ich motiviert, die nächsten Wochen auch im Baselbiet möglichst viele Menschen von meiner Wahl zu überzeugen», sagt Marti.
Bei der Zukunft dieses Duos haben also die Wählerinnen und Wähler im Baselbiet und der Waadt ein Wörtchen mitzureden.