Das Wichtigste in Kürze
- Die Anbaufläche für Beeren ist in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent gewachsen.
- Am häufigsten wird die Erdbeere angepflanzt, Himbeere und Heidelbeere holen aber auf.
- Die inländische Nachfrage ist mittlerweile so gross, dass auch der Import massiv zulegt.
Besuch auf einem Heidelbeerhof im Thurgau
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Bild 1 von 7. Auf einer Fläche von fünf Hektar Land baut Beat Lehner im Kanton Thurgau Kulturheidelbeeren an. In den kommenden Jahren soll die Fläche nahezu verdoppelt werden. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 2 von 7. Alle Heidelbeeren werden in mühsamer Handarbeit gepflückt. Meist sind die Erntehelfer osteuropäische Studenten, die sich während der Semesterferien so ihr Studium finanzieren. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 3 von 7. Beat Lehner betreibt seine Anlage seit 2016 und baut sich damit ein weiteres Standbein auf. Daneben hat er eine Obstbaumschule und setzt auf den Obstanbau; vor allem auf Äpfel und Kirschen. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 4 von 7. Die Kulturheidelbeeren (auch Blueberries genannt) haben – je nach Sorte – einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Im Gegensatz zu den Waldheidelbeeren ist ihr Fruchtfleisch weiss. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 5 von 7. Der Betriebsleiter Beat Lehner betreibt mit zwei Partnern die Heidelbeeranlage in der Gemeinde Wigoltingen TG. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 6 von 7. Die Kulturheidelbeerbüsche werden bis zu zwei Meter hoch und kommen ursprünglich aus Nordamerika. Während gut eines Monates können drei- bis fünfmal Beeren geerntet werden. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
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Bild 7 von 7. Grundsätzlich ist die Kulturheidelbeere eine genügsame Pflanze und verträgt Hitze wie auch Kälte. Selbst der Frost diesen Frühling hat die Erntemenge kaum beeinträchtigt. Ihr grösster Feind sind Vögel und die Kirschessigfliege. Deshalb ist die ganze Anlage mit feinmaschigen Netzen abgedeckt. Bildquelle: SRF/Matthias Heim.
Im Joghurt, als gesunde Zwischenverpflegung für unterwegs, im Dessert: In immer grösseren Mengen verschwinden die Beeren in Schweizer Mäulern.
Das habe auch damit zu tun, dass sich die Menschen heute bewusster ernährten, ist Josiane Enggasser, Vizedirektorin des Obstverbandes Swissfruit, überzeugt.
«Beeren haben vom Ernährungsstandpunkt her viele Vitamine und Anthocyanine», deshalb steige die Nachfrage, sagt sie – und deshalb würden in der Schweiz auch immer mehr Beeren angepflanzt: «Die Produktionsmengen haben in den letzten Jahren zugenommen, man hat auch mehr Anbauflächen.»
Erdbeeren sind am populärsten
Tatsächlich hat sich die Anbaufläche in einem Jahrzehnt von gut sechs auf neun Quadratkilometer vergrössert. Das entspricht etwa der Fläche des Hallwilersees.
Landwirtschaftsbetriebe setzen vor allem auf die beliebteste Beere hierzulande, die Erdbeere. Aber auch Himbeeren und Heidelbeeren werden immer häufiger angebaut. Dass das einheimische Angebot inzwischen grösser geworden ist, zeige sich jeweils im Sommer, erklärt Enggasser: «Wir haben Wochen, in denen wir schon über dem Angebot liegen. Es gilt, diese Peaks zu brechen und die Produktion besser zu verteilen.»
Importe aus Marokko, Spanien, Polen
Auf das ganze Jahr gesehen kann die inländische Beerenproduktion die Nachfrage allerdings nur zu einem Drittel abdecken. Das bedeutet, dass Beeren hauptsächlich importiert werden müssen.
In den vergangenen zehn Jahren hat der Import um fast 70 Prozent zugenommen – auf über 46'000 Tonnen. Aus Marokko kommen zum Beispiel die Himbeeren, aus Spanien die Erdbeeren und aus Polen die Heidelbeeren.