- Philipp Hildebrand soll OECD-Generalsekretär werden.
- Der Bundesrat portiert den ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) als Kandidaten für den Spitzenposten in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
«Dank seiner langjährigen Erfahrung in Spitzenpositionen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor in der Schweiz, aber auch auf internationaler Ebene ist Philipp Hildebrand der ideale Kandidat», teilt der Bundesrat am Mittwoch mit.
Der Bundesrat verpflichtet sich, diese Schweizer Kandidatur im Nominierungsverfahren, das noch bis Ende Februar 2021 läuft, aktiv zu unterstützen.
Der amtierende Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, gab im Juli bekannt, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht. Der 70-jährige Mexikaner führt die Organisation seit 2006.
Hildebrand war von 2010 bis 2012 Präsident der SNB. Er trat im Zuge der sogenannten Hildebrand-Affäre zurück. Ihm wurde Insiderhandel mit Devisen vorgeworfen, nachdem Bankunterlagen publik wurden. Ein Mitarbeiter der Bank Sarasin stahl die Unterlagen und liess sie Rechtsanwalt und SVP-Politiker Hermann Lei zukommen. Lei gab die Unterlagen wiederum dem damaligen SVP-Nationalrat Christoph Blocher.
Die Affäre zog weite Kreise. Die Staatsanwaltschaft verzichtete schliesslich auf ein Verfahren gegen Hildebrand, weil die umstrittenen Dollar-Transaktionen nicht gegen den Strafbestand des Insiderhandels verstiessen.
Heute ist Hildebrand Vizechef des weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock. «Blackrock schätzt und unterstützt Philipp Hildebrands Einsatz für die Schweiz und seine Bereitschaft, seinem Heimatland als Kandidat für das Amt des Generalsekretärs der OECD zur Verfügung zu stehen», teilte Tristan Hahn, Kommunikationsverantwortlicher von Blackrock Schweiz, mit.