Das Wichtigste in Kürze
- Der Walliser Sicherheitsdirektor beziffert den Sicherheitsaufwand für allfällige olympische Winterspiele «Sion 2026» auf bis zu 100 Millionen Franken.
- Die Organisatoren hoffen diesbezüglich auf die – wenn möglich kostenlose – Hilfe der anderen Kantone. Jeder Kanton wird für sich entscheiden, ob er mitmachen will.
Im Schnitt zweieinhalbtausend Polizistinnen und Polizisten sollen die Winterspiele 2026 in der Schweiz sicher machen. Tag für Tag – ein Grosseinsatz über mehrere Wochen hinweg.
Ohne Hilfe aus dem Rest der Schweiz gehe das nicht, betont der Walliser Sicherheitsdirektor Frédéric Favre: «Wir brauchen die Hilfe der anderen Kantone. Wir können nicht alles allein machen und alles zahlen.»
Die anderen Kantone sollen ihre Polizisten entweder kostenlos oder zu einem stark reduzierten Tarif schicken, fordert Favre. Er erwartet Gratisleistungen im Wert von maximal 100 Millionen Franken.
Wenn wir alles allein zahlen müssen, ist das unmöglich und das Projekt am Ende.
Bei der Fussball-Europameisterschaft 2008 hatten die Kantone kostenlos Polizisten in die Austragungsorte entsandt. Ob sie das auch für Olympia tun, ist noch nicht entschieden.
Bestenfalls reduzierte Tarife?
Der Präsident der Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren, Charles Juillard, dämpft die Erwartungen. «Ich wäre erstaunt, wenn es alles gratis gäbe», sagt der Jurassier. Gratisleistungen von bis zu 100 Millionen Franken sei viel verlangt.
Der oberste Schweizer Finanzdirektor schlägt die Tür aber nicht ganz zu und sieht Verhandlungsspielraum für reduzierte Polizeitarife. Voraussichtlich im März gibt die Konferenz der Kantonsregierungen eine Empfehlung ab. Dann entscheidet jeder Kanton für sich.
Die Walliser stimmen im Juni über die kantonalen Olympiakosten ab. Bis dann bräuchte es auch Klarheit über die Sicherheitskosten. Die Zeit wird knapp. Swiss Olympic will die Kandidatur im Frühjahr 2018 offiziell beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einreichen.