Die dritte und neueste Studie der Universität Zürich zu Corona zeigt deutlich auf: Kinder und Jugendliche an den Zürcher Schulen waren häufig mit dem Coronavirus konfrontiert. Jedes fünfte Schulkind hat bereits eine Corona-Infektion durchgemacht und Antikörper gegen das Virus gebildet.
Zum Vergleich: Im letzten Juni wurden erst bei zwei Prozent der Schülerinnen und Schüler Corona-Antikörper festgestellt. Nun ist die Infektionsrate vergleichbar mit jener des Lehrpersonals und der Eltern. Es gab keine wesentlichen Unterschiede bei Alter und Geschlecht – mit Ausnahme, dass Schülerinnen und Schüler der Oberstufe etwas weniger betroffen waren.
Long Covid bei Kindern selten
Erfreulich sei, so die Studienmacher, dass eine Mehrzahl der Schulkinder, die eine Infektion durchgemacht haben, die gebildeten Antikörper über mindestens sechs Monate behalten haben. Der Anteil lag bei 80 Prozent, nur jede oder jeder Fünfte hatte keine Antikörper mehr. Die Experten betonen aber, dass noch unklar sei, wie lange die natürliche Immunität anhält.
Ein Drittel der infizierten Kinder litt unter Krankheitssymptomen, Long Covid trat aber nur selten auf. Die Experten der Universität Zürich gehen davon aus, dass etwa zwei Prozent der infizierten Kinder Langzeitsymptome zeigen, die mit Corona in Zusammenhang stehen können. Von den untersuchten Kindern musste keines wegen einer Corona-Erkrankung ein Spital aufsuchen.
Massnahmen sind nach wie vor nötig
Eine Häufung von Covid-19-Fällen trat in jeder fünften Klasse auf. In der ersten und zweiten Testphase trat das sogenannte Clustering weniger häufig auf. Der Anstieg ist im Vergleich zu den durchgemachten Infektionen ungefähr proportional. Es müsse jedoch noch untersucht werden, so die Studie, ob die Infektionen gleichzeitig oder nacheinander stattfanden.
Aufgrund der Resultate der Studie empfiehlt die Universität Zürich weiterhin ein Paket von Massnahmen an den Zürcher Schulen. Einzelne Massnahmen seien nur wenig erfolgversprechend. Auch für die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner ist klar: «Es braucht ein Gleichgewicht zwischen sicheren, verhältnismässigen und praktikablen Massnahmen.»
Maskenpflicht an Schulen wird gelockert
Die Zürcher Schulen setzen aktuell neben individuellen Schutzkonzepten auf eine Maskentragpflicht und auf Massentests, sollte es zu einem Ausbruch kommen. Zudem haben sich bereits 180 Schulen für repetitive Testungen angemeldet.
Nun soll es aber teilweise zu Lockerungen kommen. So wird an der Zürcher Volksschule die Maskentragpflicht im Freien Ende Mai aufgehoben. Schwimmunterricht, so die Bildungsdirektion, sei ab der 4. Klasse wieder möglich. Und auch Schulveranstaltungen seien unter Einhaltung der Bundesvorgaben wieder erlaubt.