Für die einen ein bequemes und unkompliziertes Verkehrsmittel. Anderen hingegen sind sie ein Dorn im Auge, weil sie überall herumliegen: E-Scooter sind auch hierzulande ein Reizthema. Erst am Sonntag stimmte in Frankreichs Hauptstadt eine Mehrheit dafür, die auslaufenden Verträge mit den Leihunternehmen von Elektroscootern nicht mehr zu verlängern. Und auch in Schweizer Städten tut sich was.
Basel lockte Anbieter mit liberalen Bestimmungen
Im Kanton Basel-Stadt sind gleich zwei Vorstösse hängig, die ein Eingreifen in die Parkiersituation fordern. Die bislang besonders liberalen Bestimmungen hatten viele Anbieter in die Stadt gelockt. Eigentlich sollte die Basler Bevölkerung davon profitieren. Doch wegen der grossen Anzahl Anbieter gibt es nun auch sehr viele Trottinetts in der Rheinstadt.
Die Baslerinnen und Basler haben gemischte Meinungen zur neuen Fortbewegungsmethode. Zwar seien diese grundsätzlich praktisch, bemängelt wird jedoch, dass viele einfach dort herumliegen, wo sie jemand nach der Nutzung abgestellt hat.
Man muss wie überall Balance finden.
Eigentlich habe man mit den E-Trottinetts ökologische und neue Angebote fördern wollen, sagt Nicole Ryf, Mediensprecherin des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt. «Man muss wie überall Balance finden. Zwischen möglichst liberal sein, damit spannende Angebote kommen, und weiterentwickeln und schauen, dass der öffentliche Raum allen zur Verfügung steht.»
Wetzikon verbietet E-Trottinetts nach Test
Während Luzern noch keine Trottinetts bewilligt hat, hat die Stadt Bern reagiert und bei der Zahl der Anbieter zurückbuchstabiert. In der Bundesstadt gibt es nur noch zwei Anbieter. Noch weiter geht die Zürcher Stadt Wetzikon, sie hat die Trottinetts bereits verbannt.
Für viele war es ein Ärgernis.
Nach acht Monaten und rund 60 Beschwerden brach Stadtpräsident Pascal Bassu den Test ab. «Für viele war es ein Ärgernis», sagt der SP-Politiker. Die E-Trottinetts seien herumgelegen und falsch parkiert worden. «Leute mit Rollstuhl kamen nicht mehr vorbei.»
E-Scooter-Verbot nein, eingreifen aber nötig
Das E-Scooter-Verbot in Wetzikon sei zwar eine Überreaktion, sagt ZHAW-Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes. Doch Eingreifen sei laut dem Studiengangsleiter Verkehrssysteme nötig: «Wegkommen von Laisser-faire, alles machen.» Eher in Richtung gehen, wo wir ein paar Dinge festlegen. Vielleicht auch positive Anreize.
In Basel dürften die E-Trottinetts das Stadtbild noch eine Weile prägen. Ein politischer Entscheid wird nicht vor 2024 gefällt.