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Parteiinterne Umfrage FDP-Mitglieder wollen mehr Klimaschutz

  • In einer Umfrage bei den FDP-Mitgliedern sprachen sich 78 Prozent der Teilnehmer für mehr Klima- und Umweltschutz aus.
  • Auch eine Flugticketabgabe fand eine klare Mehrheit.
  • 19 Prozent finden, dass die Partei gleich viel tun soll wie jetzt, wie aus der vom «Sonntagsblick» veröffentlichten Umfrage hervorgeht.

Die Zahlen wurden von FDP-Sprecher Martin Stucki auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA bestätigt. Die detaillierten Umfrageergebnisse wurden jedoch nicht veröffentlicht, jedoch einige Auszüge:

  • Weniger Engagement im Klima- und Umweltschutz: 3 % Zustimmung
  • Umsetzung des Pariser Klimaabkommens: 77 % Zustimmung
  • Ausstieg aus fossiler Energie bis 2050: 60 % Zustimmung
  • Subventionen für erneuerbare Energien: 60 % Zustimmung
  • Flugticketsteuer: 75 % Zustimmung
  • Neue CO2-Lenkungsabgabe auf Treibstoffe: 58 % Zustimmung
  • Kompensation von Treibhausabgaben im Inland: 60 % Zustimmung

Die Parteibasis unterstützt mit den Umfrageergebnissen Parteipräsidentin Petra Gössi. Sie hatte sich Mitte Februar in einem Zeitungsinterview für eine Anpassung der Parteipolitik ausgesprochen. Damals kündigte sie einen Kurswechsel der Partei beim CO2-Gesetz zugunsten eines Kompromisses an und bot Hand für eine Flugticketabgabe und ein Senkungsziel von Emissionen auch im Inland.

Gössi kündigte in der Folge an, die 120'000 Mitglieder der Partei zu ihrer Haltung zum Klima- und Umweltschutz zu befragen. Vor einer Woche lief die Frist für die Onlineteilnahme an der Befragung ab. 14'198 Mitglieder hatten sich an der vom Institut gfs.bern durchgeführten Umfrage beteiligt.

Mit der Wertung der Umfrage hält sich die Partei vorerst noch bedeckt. Eine parteiinterne Begleitgruppe soll den Delegierten am 22. Juni an einer Delegiertenversammlung im Kanton Zürich ein Positionspapier vorlegen.

«FDP hat Umweltanliegen immer ernst genommen»

Fraktionspräsident Walti freut sich über den hohen Rücklauf der Umfrage. Sie sei ein interessanter Wegweiser. «Unter Nachhaltigkeit verstehen wir nicht nur Umweltschutz, auch wirtschaftliche Tragbarkeit und Sozialverträglichkeit.» Man habe bei der FDP Umweltanliegen immer ernst genommen, beispielsweise bei der Raumplanung oder dem Gewässerschutz.

Walti betont gegenüber SRF: «Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen.» Das habe sich mit der Umfrage bestätigt, weshalb die FDP in Zukunft dort einen Fokus legen wolle.

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