- Die Europäische Raumfahrtbehörde Esa bildet den Schweizer Marco Sieber für Missionen im Weltall aus.
- Daneben wurden weitere Astronauten und Astronautinnen des Jahrgangs 2022 vorgestellt.
- Zudem erhält die Esa ein deutlich erhöhtes Drei-Jahres-Budget in Höhe von 16.9 Milliarden Euro.
Der 33-jährige Sieber schaffte den Sprung gemäss den Angaben als einer von mehr als 22'500 Kandidatinnen und Kandidaten für eine Ausbildung bei der Esa. Die Ausbildung erfolge im Hinblick auf Missionen zur Internationalen Raumstation und darüber hinaus, hiess es weiter.
Die ausgewählten Kandidaten werden im Frühjahr 2023 eine zwölfmonatige Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum der Esa beginnen.
Das sind die neuen Astronauten und Astronautinnen der Esa
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Bild 1 von 17. Marco Sieber aus der Schweiz. Bildquelle: REUTERS/Benoit Tessier.
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Bild 2 von 17. Pablo Álvarez Fernández aus Spanien. Bildquelle: ESA.
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Bild 3 von 17. Nicola Winter aus Deutschland. Bildquelle: ESA.
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Bild 4 von 17. Marcus Wandt aus Schweden. Bildquelle: ESA.
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Bild 5 von 17. Sławosz Uznański aus Polen. Bildquelle: ESA.
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Bild 6 von 17. Aleš Svoboda aus Tschechien. Bildquelle: ESA.
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Bild 7 von 17. Amelie Schoenenwald aus Deutschland. Bildquelle: ESA.
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Bild 8 von 17. Arnaud Prost aus Frankreich. Bildquelle: ESA.
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Bild 9 von 17. Carmen Possnig aus Österreich. Bildquelle: ESA.
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Bild 10 von 17. Andrea Patassa aus Italien. Bildquelle: ESA.
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Bild 11 von 17. Sara García Alonso aus Spanien. Bildquelle: ESA.
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Bild 12 von 17. Anthea Comellini aus Italien. Bildquelle: ESA.
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Bild 13 von 17. Meganne Christian aus Grossbritannien. Bildquelle: ESA.
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Bild 14 von 17. Raphaël Liégeois aus Belgien. Bildquelle: ESA.
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Bild 15 von 17. Rosemary Coogan aus Grossbritannien. Bildquelle: ESA.
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Bild 16 von 17. John McFall aus Grossbritannien. Bildquelle: ESA.
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Bild 17 von 17. Sophie Adenot aus Frankreich. Bildquelle: ESA.
Der frischgekürte helvetische Bald-Weltraumfahrer legte gemäss den Angaben 2007 in Burgdorf BE die Maturität ab. 2009 absolvierte er die Ausbildung als Fallschirmjäger bei der Armee. 2015 schloss er sein Studium der Medizin an der Universität Bern ab. Er legte die beste Abschlussprüfung als Arzt ab und befasste sich in seiner Doktorarbeit mit der robotergestützten Chirurgie.
Später spezialisierte er sich auf die Notfallmedizin, wie Sieber bei seiner Vorstellung in Paris erklärte. Er wurde 2018 Chefarzt der Swisscoy für die KFOR (Kosovo) und arbeitete bis 2019 als Assistenzarzt für Notfallmedizin am Universitätsspital Bern. Von 2019 bis 2021 war er Assistenzarzt in der Anästhesie in Interlaken BE.
Helikopterretter und Fallschirmspringer
Seit 2020 arbeitet der Weltraumlehrling als Notarzt in der Helikopterrettung, seit 2021 als Assistenzarzt in der Urologie am Spitalzentrum Biel BE.
Sieber besitzt laut Esa-Steckbrief eine Privatpilotenlizenz. In seiner Freizeit ist er Abenteuersportler und betreibt unter anderem Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitouren und Kitesurfen.
Claude Nicollier war bisher der erste und einzige Schweizer, der den Weltraum besuchte. Sieber tritt nun in seine Fussstapfen.
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Bild 1 von 5. Claude Nicollier kurz vor seinem ersten Flug ins All 1992 im Kennedy Space Center in Florida (USA). Vom 31. Juli bis 8. August 1992 umkreiste Nicollier an Bord der Raumfähre Atlantis im Rahmen der STS-46-Mission in acht Tagen 136-mal die Erde. Bildquelle: KEYSTONE/AP/NASA/Str.
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Bild 2 von 5. Astronaut Nicollier spricht im August 1992 in einer Direkt-Schaltung von der Raumfähre Atlantis aus mit Bundesrat Adolf Ogi (rechts) im Verkehrshaus Luzern. Ogis erste Worte «Freude herrscht» blieben der Bevölkerung im Gedächtnis. Bildquelle: KEYSTONE/Str.
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Bild 3 von 5. Die Missionen erforderten langes Training. Hier probt Nicollier in einem Becken für seinen Einsatz am Hubble-Weltraumteleskop (Juni 1999). Bildquelle: KEYSTONE/AP Photo/NASA/STRINGER.
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Bild 4 von 5. Nicollier auf dem Mitteldeck der Raumfähre Discovery am 22. Dezember 1999. Bei der Mission wurden veraltete Teile des Hubble-Weltraumteleskops ersetzt. Der bisher einzige Schweizer Astronaut war insgesamt bei vier Weltraumflügen dabei. Bildquelle: Keystone/AP Photo/HO.
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Bild 5 von 5. Claude Nicollier (links) bei der Arbeit am Hubble-Teleskop am 23. Dezember 1999. An seiner Seite der britisch-US-amerikanische Astronaut Michael Foale. Bildquelle: KEYSTONE/AP Photo/NASA TV.
Europäische Raumfahrt will mit USA und China mithalten
Das neue Budget für die Esa haben die 22 Mitgliedsländer am Mittwoch auf dem Ministerratstreffen in Paris entschieden. Gegenüber dem bisherigen Budget ist das ein Plus von 17 Prozent, aber dennoch weniger als die von der Esa angestrebte Erhöhung auf rund 18 Milliarden Euro. Alle geplanten Raumfahrt-Vorhaben liessen sich dennoch ohne Einschnitte umsetzen, sagte Esa-Chef Josef Aschbacher.
Zu dem Budget der Raumfahrtagentur trägt die Schweiz mit gut 600 Millionen Franken bei – Deutschland rund 3.3, Frankreich 3.2 Milliarden Euro zum Vergleich. «Europa kann seine Raumfahrtambitionen erfüllen, so dass es mit China und den USA mithalten kann», sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zum Abschluss der Esa-Tagung. Das Budget ermögliche es der Esa, unabhängig und souverän im Weltraum zu operieren, ohne Aufgaben an China oder die USA delegieren zu müssen.
Aufgrund der bei den Ministertagungen zugesicherten Beiträge für Programme erhält die Schweiz Verträge für wissenschaftliche Projekte und für die Industrie. An der diesjährigen Tagung verpflichtete sich die Schweiz für Programme, die von der Erdbeobachtung und neuen Telekommunikationstechnologien über die Exploration bis hin zu Trägerraketen reichen.