Das Wichtigste in Kürze
- Die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sollen halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden.
- Ziel des bundesrätlichen Aktionsplans ist der sparsamere PSM-Einsatz. Roboter und Drohnen sollen dazu beitragen, aber auch verschärfte Anwendungsvorschriften.
- Laut Bundesrat wären die Erträge ohne PSM heute deutlich geringer. Ein Verzicht sei auch wegen der hohen Qualitätsansprüche nicht möglich. Konsumenten könnten also mithelfen.
Der vom Bundesrat verabschiedete Aktionsplan hat klare Ziele: Die PSM-Einträge in die Gewässer sollen reduziert und im Boden nur langsam abbaubare Mittel sparsamer eingesetzt werden.
Die Landesregierung geht davon aus, dass mit modernen Spritzgeräten und mechanischer Unkrautbekämpfung durch Roboter die Pflanzenschutzmittel weiter reduziert werden können. Zur den Strategien gehört die Züchtung robuster Kultursorten.
Schärfere Vorschriften und Weiterbildung
Der Bundesrat stellt fest, dass die heute bereits zahlreich umgesetzten Massnahmen nicht ausreichen, um die ambitiösen Ziele zu erreichen. Zum besseren Schutz der Gewässer gegen die Abschwemmung von PSM sollen deshalb auch die Anwendungsvorschriften verschärft werden. Weiterbildungskurse sind ebenso vorgesehen wie eine regelmässige Beratung, um alle Beteiligten auf dem neuesten Wissensstand zu halten.
Die Produzenten haben oft keine andere Wahl, als Kulturen und Erntegüter vor Qualitätseinbussen mit PSM zu schützen.
Ein vollständiger Verzicht auf PSM sei heute weder in der Integrierten noch in der Biologischen Produktion möglich, betont die Landesregierung. Ohne Pflanzenschutz würde die schweizerische Landwirtschaft wesentlich weniger Lebensmittel produzieren.
Auch wichtig: Mehr Toleranz und kluge Wahl beim Einkauf
Auch seien die Anforderungen an die Qualität der Früchte, Gemüse und Blumen heute sehr hoch. Entsprechend könnten auch die Konsumentinnen und Konsumenten ihren Teil für weniger PSM beitragen: Indem sie bezüglich Qualität und Ästhetik von Lebensmitteln toleranter werden und sich etwa für Früchte und Weine entscheiden, die weniger krankheitsanfällig sind.
Die Konsumenten können mithelfen, indem sie gegenüber Qualität und Ästhetik von Lebensmitteln toleranter werden.
Der Aktionsplan soll nun laufend an die neuen Erkenntnisse angepasst werden. Eine verstärkte Forschung nach alternativem Pflanzenschutz soll mittelfristig die PSM-Risiken vermindern. Diverse Umweltbeobachtungsprogramme sollen die Fortschritte aufzeigen. Ein erster Bericht soll in sechs Jahren erstellt werden.