Cannabis ist verboten. Und deshalb gilt: Wer das Rauschmittel will, muss sich beim Drogendealer eindecken. Dabei haben die 200'000 bis 300'000 Cannabis-Konsumenten in der Schweiz keine Kontrolle über die Qualität des Produkts, das sie rauchen. Und der Gewinn geht an Dealer.
Es ist überfällig, dass diese regulierten Pilotversuche gestartet werden können.
Verschiedene Städte wollen dieses System ändern und Pilotprojekte starten. Mit dabei ist die Stadt Zürich, wie Morten Keller, Direktor der städtischen Gesundheitsdienste sagt: «Es ist überfällig, dass diese regulierten Pilotversuche gestartet werden können, um entscheidende Erkenntnisse für den zukünftigen Umgang mit Cannabis zu gewinnen.»
Städte sind interessiert
Die Städte drängen also darauf, denn bisher sind solche Pilotversuche verboten. Erst braucht es dazu eine Gesetzesänderung. Am Mittwoch entscheidet der Ständerat darüber. Der Nationalrat hat bereits zugestimmt. Sagt das Parlament Ja, könnten einzelne Städte schon im nächsten Jahr loslegen.
Interessiert sind neben Zürich unter anderem auch Bern, Genf und Basel. Die Städte würden dann den Konsumenten das Cannabis selbst verkaufen und so den Schwarzmarkt umgehen. Ausserdem sollen die Konsumentinnen und Konsumenten regelmässig befragt werden.
«Da wird erforscht, wie sich eine regulierte Abgabe auf das Konsumverhalten, auf das Kaufverhalten und auf die Gesundheit auswirkt», wie Regine Steinauer vom Basler Gesundheitsdepartement sagt. Dies stehe «im Gegensatz zur jetzigen Situation, in der sich Konsumenten in einem illegalen Rahmen bewegen und der Schwarzmarkt floriert.»
Experten begrüssen Pilotprojekte
Begrüsst werden solche Pilotprojekte auch von Sucht-Fachleuten. Durch eine andere Cannabis-Politik würde sich auch der Schutz für Jugendliche verbessern, sagt Markus Meury von Sucht Schweiz.
Er erhofft sich «bessere Regulierungen bezüglich des Jugendschutzes, wo eigentlich heute der Zugang zu Cannabis sehr einfach ist – leider – und vielleicht auch bessere Regulierungen, die den Schwarzmarkt austrocknen könnten.» Zuerst muss nun aber das Parlament zustimmen.