- Verkehrsminister Albert Rösti will nach der Sperrung der A13 im Misox den Ferienreiseverkehr im Sommer möglichst gut bewältigen.
- Die sonst üblichen Nachtsperrungen des Gotthard-Tunnels sollen entfallen.
- Die SBB bietet am Wochenende zusätzliche Nord-Süd-Verbindungen an.
- Eine grundsätzliche Aufhebung des Sonntags- und Nachtfahrverbots für Lastwagen lehnt er ab.
Während eines Unwetters hatte der Fluss Moesa am Freitagabend nahe Lostallo GR die Nationalstrasse A13 unterspült und teilweise weggerissen. 200 Meter der Autobahn sind dabei zerstört worden. Seither ist die San-Bernardino-Route gesperrt. Wegen der Blockierung laufen nun Diskussionen, wie mit dem Personen- und Güteverkehr umzugehen ist.
Mehr Kapazitäten im ÖV und Güterverkehr
Rösti und Jürg Röthlisberger, der Chef des Bundesamts für Strassen (Astra), informierten an einer Medienkonferenz in Bern über das weitere Vorgehen. Jeder und jede könne durch das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr einen Beitrag leisten, betonte Rösti bei seinem Auftritt im Bernerhof. Die SBB wird an Wochenenden 11'000 zusätzliche Plätze anbieten. Auch im Güterverkehr werde es mehr Kapazitäten geben.
Die Sperrungen des Gotthard-Strassentunnels in der Nacht, etwa für Sanierungsarbeiten, werden aufgehoben. Rösti erklärt weiter, dass weitere Ein- und Ausfahrten geschaffen werden, um den Verkehr abzuwickeln. Er werde seine ausländischen Amtskolleginnen und -kollegen über die Massnahmen informieren und ihnen auch sagen, dass die Schweiz grossräumig umfahren werden soll. Röthlisberger präzisierte in der Medienmitteilung, dass Verkehrsinformationen auf den digitalen Anzeigen auch im Ausland erscheinen sollen.
Eine grundsätzliche Aufhebung des Sonntags- und Nachtfahrverbots für Lastwagen lehnte Rösti ab: «Sonst würden wir den Verkehr regelrecht anziehen.» Abgesehen davon seien viele Logistikunternehmen gar nicht eingerichtet für Nachtfahrten. Sie könnten die Lastwagen am Zielort gar nicht in Empfang nehmen, und es gäbe Probleme mit den Ruhezeiten. Örtlich und zeitlich begrenzt prüfe man aber Lockerungen.
Sperrung der A13 werde keine Monate dauern
- Rösti erklärt, es sei das Ziel, die A13 so bald wie möglich teilweise wieder zu öffnen. Er bitte allerdings noch um etwas Geduld, bis ein Zeitpunkt bekannt geben werden könne. «Es wird aber nicht Monate dauern», so Rösti. Bevor die Reparaturarbeiten begonnen werden könnten, müsse der Fluss Moesa wieder in seine ursprüngliche Bahn zurückfinden. Das werde mindestens eine Woche dauern.
Wir gehen davon aus, dass es eine Woche braucht, bis der Fluss wieder in seinem Bett ist. Danach drei bis fünf Wochen, bis die provisorische Notpiste steht.
Es könnte aber auch diese Woche nochmals ein Schaden entstehen, falls noch ein Unwetter käme. «Dann wären wir machtlos.» Das Astra beabsichtigt, dass ab Juli wieder je eine Spur der beiden Richtungen der A13 benutzt werden könne, so Rösti.
Tropfenzählersystem wird nicht verdichtet
Astra-Chef Jürg Röthlisberger erklärte, das Astra habe das Tropfenzählersystem sowie eine Maut evaluiert und sei zum Schluss gekommen, dass man das Tropfensystem nicht verdichten könne, solange man Gegenverkehr habe. Auch eine Maut will das Astra nicht einführen. «Mit einer Maut würde sich das Tessin abgehängt fühlen», ergänzt Rösti.