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Liebespaare stehen oft derselben Partei nahe
Aus SRF 4 News aktuell vom 04.08.2024. Bild: AP/EFREM LUKATSKY
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Politische Couleur Studie: Liebespaare teilen politisch meistens dieselbe Meinung

Eine Studie hat die politische Kompromissbereitschaft in der Liebe untersucht. Je nach Geschlecht gibt es Unterschiede.

Menschen in der Schweiz gehen Liebesbeziehungen mehrheitlich mit Personen ein, die derselben Partei nahestehen wie sie selbst. Das zeigt eine neue Studie der Forschungsstelle Sotomo im Auftrag des Vereins «geschlechtergerechter». Besonders Wählerinnen und Wähler der Polparteien, also SVP sowie SP und Grüne, bleiben demnach in der Partnerschaft lieber unter sich.

So haben 69 Prozent der SVP-nahen Befragten angegeben, dass sie mit einer SVP-nahen Person in einer Beziehung sind. Auf dem linken Pol des Parteispektrums (SP & Grüne) beträgt die Übereinstimmung sogar 74 Prozent.

Im Gegensatz zu den Polparteien ist die Basis der GLP eher offen. Die Autorenschaft gibt dabei aber zu bedenken, dass die Anhängerschaft der SVP im Vergleich zur GLP wesentlich grösser ist. «Wer der SVP nahesteht, hat rein statistisch gesehen besonders grosse Chancen, jemanden in der Schweiz zu finden, der oder die gleich denkt.»

Politische Gräben selten überbrückt

Für die sogenannte Toleranzstudie hat Sotomo 3528 Menschen online befragt. Fokus der repräsentativen Untersuchung ist das Spannungsfeld von Toleranz und Intoleranz in der Schweiz.

Laut der Studie werden die politischen Gräben in der Liebe selten überbrückt. «In weniger als einem Prozent der Fälle vereinen sich die Anhängerschaften von Grünen und SVP.» Wahrscheinlicher ist es dagegen, dass innerhalb der «politischen Nachbarschaft» Beziehungen eingegangen werden. Das zeigt auch folgende Grafik. Je dunkler der Farbton, desto eher gibt es Partnerschaften in diesen Kombinationen:

Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern, wenn es um jene geht, die sich nicht innerhalb der Parteipräferenz verpartnern. Laut Studie tun dies Männer oft mit Partnerinnen, die politisch etwas mehr links stehen als sie selbst. Frauen würden hingegen eher Partner wählen, die politisch etwas weiter rechts stehen.

Die Autorenschaft erklärt die gegenläufige Tendenz mit dem unterschiedlichen Wahlverhalten: «Männer wählen in der Regel etwas rechter, Frauen wählen linker.»

Auch wenn die eigene politische Sicht nicht mit jener der Partnerin oder des Partners übereinstimmt; die Mehrheit ist zufrieden mit der Ausrichtung der anderen Person. Es gibt hier aber auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Junge Frauen sind diesbezüglich eher unzufrieden als junge Männer, wie nachfolgende Grafik zeigt:

Hier stellt die Studie ausserdem fest: «Unzufriedene Frauen wünschen sich am häufigsten, dass ihr Partner im politischen Mitte-links-Spektrum stünde. Unzufriedene Männer bevorzugen eine Partnerin, die sich bei Mitte-rechts-Parteien heimisch fühlt.» Dabei scheinen Männer aber offener bei abweichenden politischen Ansichten in der Partnerschaft.

Dieser Geschlechterunterschied zeigt sich in der Befragung auch daran, dass für Frauen in der Partnerschaft grundsätzlich weniger «Fremdparteien» infrage kämen als für Männer. Mit der einen oder anderen Parteipräferenz können sich aber die Frauen resp. Männer in einer Beziehung eher anfreunden. Am mehrheitsfähigsten ist dabei die Mitte, wie folgende Grafik zeigt:

Für die Studie wurden die Teilnehmenden auch nach ihrer kulturellen Identität befragt. In der Partnerwahl ist demnach auch dieser Aspekt wichtig. Die klarsten Vorstellungen habe diesbezüglich die Anhängerschaft der SVP, so die Studie. Es zeigt sich: Die Politik macht auch vor der Liebe nicht halt.

SRF 4 News, 04.08.2024, 07:00 Uhr ; 

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