- Die Bundesanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen Mann in Kampfmontur eingestellt, der im Februar ins Bundeshaus wollte und bei dem der Sprengstofftest ausschlug.
- In der Folge gab es einen grossen Polizeieinsatz, der Bundeshaus-Komplex wurde geräumt.
- Nach dem Polizeieinsatz vom 14. Februar wurde der Mann im Rahmen eines fürsorgerischen Freiheitsentzugs in eine Institution eingewiesen.
Die Bundesanwaltschaft stellte das Verfahren am 4. April ein. Sie bestätigte nun einen Bericht vom «Blick». Auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA liegt die Einstellungsverfügung vor. Darin steht, der Verdacht gegen den Mann habe sich nicht erhärtet.
Es hätten sich keine Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt oder eine Tatabsicht ergeben. Der Verfügung zufolge handelt es sich bei dem Mann um einen Menschen mit psychischen Problemen.
Die im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmten Gegenstände erhält er zurück, darunter sein Auto. Zudem wurde ihm eine Aufwandsentschädigung von 2387 Franken und eine Genugtuung von 200 Franken zugesprochen. Die Verfahrenskosten gehen zulasten der Bundeskasse.
Grosser Polizeieinsatz am Bundesplatz
Am 14. Februar wollte der Mann mit einem Tarnanzug bekleidet ins Bundeshaus, um mit Verteidigungsministerin Viola Amherd zu sprechen. Sie sollte seinen krankheitsbedingten Ausschluss aus der Armee rückgängig machen.
Bei der Eintrittskontrolle fiel ein Test auf den Sprengstoff TNT positiv aus, besonders bei einer Snus-Dose. Diese enthielt Tabletten. Da der Verdächtige auch einen Autoschlüssel bei sich trug, vermutete der Sicherheitsdienst, in seinem mitten auf dem Bundesplatz abgestellten Auto könnte eine grössere Menge Sprengstoff liegen.
Parlamentsgebäude und Bundesplatz wurden geräumt
Ein Grossaufgebot der Polizei rückte aus. Sprengstoffexperten untersuchten das Auto des Mannes. Das Parlamentsgebäude, die beiden flankierenden Bundeshäuser Ost und West sowie der Bundesplatz wurden geräumt. Die Untersuchungen und eine Hausdurchsuchung am Wohnort des Mannes erbrachten keine Hinweise auf Sprengstoffe. Ein späterer Sprengstofftest fiel negativ aus.
Der Bundesrat lässt nach Kritik an der Evakuierung unterdessen das Notfallmanagement in den Gebäuden des Bundes extern überprüfen. Damit schliesst er sich der Verwaltungsdelegation der eidgenössischen Räte an, welche eine externe Expertise bereits im Februar in Auftrag gegeben hatte. Die Bestandsaufnahme soll Hinweise für weitere Massnahmen liefern.