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Delegiertenversammlung: FDP will Volksschule umbauen
Aus Tagesschau vom 22.06.2024.
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Positionspapier der FDP Die FDP möchte die integrative Schule abschaffen

  • Die Volksschule soll laut der FDP die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln.
  • Die integrative Schule erreiche diese Ziele nach Ansicht der Partei nicht.
  • Das Erlernen der lokalen Erstsprache soll künftig Priorität haben – die Noten sollen bleiben.

«Volksschule am Anschlag: Zurück zum Bildungsauftrag»: So lautet der Titel des Positionspapiers der FDP, das die Delegiertenversammlung am Samstag in Möriken AG mit 249 Ja- zu 4 Nein-Stimmen bei 7 Enthaltungen verabschiedete. Die Versammlung behandelte zwei Dutzend Änderungsanträge, die mehrheitlich abgelehnt wurden.

Das Thema beschäftige die Menschen, sagte Parteipräsident Thierry Burkart: «Die Gesellschaft hat darauf gewartet, dass wir darüber diskutieren.» Die FDP tue gut daran, klare Positionen zu beziehen.

Erstsprache wichtiger als Fremdsprache

So soll in der Unterstufe das Erlernen der lokalen Erstsprache im Vordergrund stehen. Erst danach sollen die Schülerinnen und Schüler eine Zweit- oder Fremdsprache lernen müssen, heisst es im Papier. In diesem Punkt schwächten die Delegierten die Strategie ab: Zunächst hiess es im Papier, dass das Frühfranzösisch und das Frühenglisch aus dem Stundenplan gestrichen werden sollen.

Schulklasse.
Legende: Alle Kinder in einer Klasse: Für die FDP nicht zielführend. KEYSTONE/GAETAN BALLY

Abschaffen möchte die FDP jedoch die integrative Schule. Vorhandene Schwächen bei den Schülerinnen und Schüler müssten gezielt und individuell gefördert werden. Die künstliche und sehr «teure Gleichmacherei» in Form einer ausnahmslosen Integration nütze niemandem und untergrabe die Chancengleichheit.

Unterrichtssprache verstehen – gegen «woke» Lehrmittel

Fremdsprachige Kinder sollen nach Ansicht der Partei vor dem Eintritt in die Volksschule konsequent die lokale Sprache erlernen. Auch Sonderklassen, die sich zunächst auf den Spracherwerb konzentrierten, seien zu prüfen. Die Unterrichtssprache zu verstehen, sei eine zwingende Voraussetzung für die Chancengleichheit.

Thierry Burkart im Amt bestätigt

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Legende: Weitere zwei Jahre FDP-Präsident: Thierry Burkart strahlt Bundesrätin Karin Keller-Sutter an. KEYSTONE/WALTER BIERI

Der Aargauer Ständerat Thierry Burkart steht für weitere zwei Jahre an der Spitze der FDP Schweiz. Die Delegierten bestätigten Burkart am Samstag in Möriken AG mit viel Applaus im Amt. Der 48-jährige Rechtsanwalt ist seit dem Jahr 2021 Präsident der Bundesratspartei.

Die FDP spricht sich im Papier weiter gegen «ideologisch motivierte Versuche» aus, die Schulnoten abzuschaffen. Das Leistungsprinzip sei wichtig für die Entwicklung der Belastbarkeit der Kinder. Keinen Platz haben laut FDP ideologische und «woke» Lehrmittel. Die Unterrichtsstoffe müssten möglichst neutral vermittelt werden.

Gegen Bildungsbürokratie

Das Positionspapier listet 17 Handlungsfelder auf. So soll es in der Volksschule weniger Formulare und mehr Unterricht geben. Auch bei den Lehrpersonen müsse sich Leistung lohnen, heisst es. Die Bildungsbürokraten müssten gestoppt werden, dafür sollten die Lehr- und Fachpersonen gestärkt werden.

Für BVG-Reform – gegen Biodiversität

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Legende: FDP-Delegierte in Möriken AG. Keystone/Walter Bieri

Die Delegierten der FDP Schweiz stellen sich hinter die Reform der beruflichen Vorsorge. Mit 272 zu 2 Stimmen fassten die Delegierten die Ja-Parole zur Pensionskassenreform. Es sei eine gute und wichtige Reform, hiess es an der Versammlung. Die Reform sei ein politischer Kompromiss. Die BVG-Reform soll die berufliche Vorsorge fit für die Zukunft machen. Die Pensionskassen müssen derzeit wegen der Überalterung der Gesellschaft mehr Geld für die Finanzierung der laufenden Renten aufwenden, als zuvor von Arbeitgebern und Angestellten angespart wurde. Dies führt zu einer Umverteilung von den Erwerbstätigen zur Rentnergeneration. Die Reform sieht unter anderem vor, dass der Umwandlungssatz des angesparten Kapitals von 6.8 auf 6 Prozent gesenkt werden. So kommt es zu einer Rentenkürzung.

Mit 256 zu 5 Stimmen fassten die FDP-Delegierten die Nein-Parole zur Biodiversitätsinitiative, über die das Volk ebenfalls am 22. September entscheidet. Die von mehreren Umweltorganisationen lancierte Initiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» fordert einen stärkeren Schutz von Natur und Landschaft sowie mehr Flächen und Geld zur Stärkung der Biodiversität.

Im Papier wird mehr Respekt im Schulzimmer gefordert. Auf der Primarschulstufe müssten Smartphones aus dem Unterricht verbannt werden. Beim Einsatz von digitalen Hilfsmitteln in der Schule sollten die Chancen genutzt und die Risiken erkannt werden.

SRF 4 News, 22.06.2024, 12 Uhr ; 

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