Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation: Das Jahr 2022 war von Krisen gezeichnet. Trotzdem ist die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Nur 15 Prozent beurteilen 2022 rückblickend als eher schlecht oder sehr schlecht, wie das Forschungsinstitut Link in einer Umfrage herausgefunden hat.
26 Prozent standen dem vergangenen Jahr neutral gegenüber. Bei der Befragung im Januar 2023 gaben zudem 83 Prozent an, glücklich zu sein. Im Januar 2022 lag der Wert bei 80 Prozent.
Deutsche pessimistischer
Auffallend ist laut Link der Vergleich zum Nachbarland Deutschland: Dort sagten lediglich 31 Prozent der Befragten, sie beurteilten das persönliche Jahr 2022 als eher gut oder sehr gut. Dazu gaben für den Januar 2023 nur gerade 65 Prozent der Befragten an, glücklich zu sein. Im Januar 2022 lag der Wert bei 61 Prozent.
Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland gibt es auch bei Geldsorgen: So gaben 41 Prozent der Schweizer Befragten für den Januar 2022 an, nie wegen Geld Existenzängste zu haben. Für den Januar 2023 lag der Wert bei 39 Prozent. Für Deutschland lagen diese Werte für den Januar 2022 bei 25 Prozent und ein Jahr später bei 21 Prozent.
Zufriedener mit der Work-Life-Balance
Die Schweizerinnen und Schweizer seien dieses Jahr zudem zufriedener mit ihrer Arbeit und der Work-Life-Balance als noch letztes Jahr: «Im subjektiven Zeitvergleich sieht man, dass im Mittel signifikant mehr Personen (2023: 82 Prozent) mit ihrer Arbeit zufrieden sind als im Januar 2022 (plus 7 Prozentpunkte), und aktuell durchschnittlich signifikant mehr Personen angeben, eine positive Work-Life-Balance zu haben (76 Prozent) als im Januar 2022 (plus 7 Prozentpunkte), teilt Link mit.
Die Hälfte der Bevölkerung empfand im Januar 2023 die Arbeitsbelastung als hoch (plus 5 Prozentpunkte). Über zu wenig Zeit für gute Qualität klagte wie 2022 rund ein Drittel.
Etwas weniger Alkoholkonsum
Der Konsum verschiedener Substanzen wie Tabakwaren und Alkohol hat sich «laut subjektiver Einschätzung» nicht gross verändert.
Lediglich im Mittel signifikant tiefer sei der (sehr) häufige Konsum von Alkohol (minus 5 Prozentpunkte). Rückblickend auf den Januar 2022 würden mit 34 Prozent signifikant mehr Männer als Frauen (20 Prozent) häufigen Alkoholkonsum angeben. Das gleiche Bild zeige sich im Januar 2023 (Männer: 30 Prozent, Frauen: 15 Prozent).
Selbstzweifel und die Angst vor Versagen seien bei mehr als einem Viertel der Bevölkerung aktuell häufig oder sehr häufig vorhanden, hiess es weiter. Dort gab es nur geringe Unterschiede zu 2022.