- Die Bundespolizei Fedpol hat ein Verwaltungsverfahren gegen den ehemaligen Postauto-Chef Daniel Landolf und dessen ehemaligen Finanzchef eröffnet – wegen Leistungsbetrug.
- Das Fedpol hat einen entsprechenden Bericht der «Sonntagszeitung» bestätigt.
- Im schlimmsten Fall drohen Landolf fünf Jahre Gefängnis.
Bisher lief das Verfahren im Zusammenhang mit dem Postauto-Subventions-Skandal gegen unbekannt.
Unter den beiden Ex-Vorstands-Mitgliedern soll die Post über zehn Jahre lang zu hohe Subventionen von Bund und Kantonen bezogen haben. Der Umfang beläuft sich auf über 200 Millionen Franken.
Wird auch gegen Ruoff ermittelt?
Die Ermittlungen sollen in einigen Monaten abgeschlossen sein. Falls die Untersuchung in einer Anklage mündet, müssen sich die beiden Beschuldigten vor dem Bundesstrafgericht verantworten. Laut dem Fedpol ist nicht ausgeschlossen, dass das Verfahren auf weitere Personen ausgeweitet wird.
Möglich bleibt damit, dass namentlich auch gegen die ehemalige Postchefin Susanne Ruoff ermittelt werden wird.
Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmässigem Leistungsbetrug drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und Bussen von bis zu 30'000 Franken.
Postauto muss zurückzahlen
Finanziell ist der Postauto-Skandal seit Ende September 2018 erledigt. Die Postauto Schweiz AG wird dem Bund, Kantonen und Gemeinden insgesamt rund 205 Millionen Franken an erschwindelten Subventionen zurückzahlen.
Nachdem die Machenschaften aufgeflogen waren, mussten alle Geschäftsleitungsmitglieder der Postauto Schweiz AG ihren Posten räumen.
Anfang November 2018 übernahm Christian Plüss den Chefposten bei Postauto. Er installierte eine neue Führungscrew, alle früheren Mitglieder mussten sich neu bewerben.