Immerhin die Masken verkaufen sich noch. Der Handel mit Fanartikeln ist einer der wenigen Bereiche im Profisport, die trotz der Pandemie funktionieren. Online sind derzeit Schutzmasken in den Vereinsfarben besonders angesagt.
Trotzdem muss der HC Davos einiges an Einbussen hinnehmen, wie CEO Marc Gianola zugibt: «Wir sind die, die Emotionen verkaufen. Wenn die Emotionen an einem Eishockeyspiel hochgehen, egal, ob man gewinnt oder verliert, ist man eher bereit, wieder Geld für Fanprodukte auszugeben. Das fehlt einfach. Dementsprechend können wir den Verkauf vor Ort nicht über den Online-Verkauf kompensieren.»
Ohne Stadionbesuch fehlen die Emotionen
Bei anderen Clubs tönt es besser. Beim FC Basel und bei den Young Boys ist der Fanartikelverkauf in etwa auf Vorjahresniveau. Fussballmeister YB berichtet von 400 Weihnachtspullis, die innert weniger Tage ausverkauft waren. Der FC St. Gallen hat zumindest bei den Trikots ähnliche Verkaufszahlen wie im Vorjahr.
Das Geschäft läuft offenbar immer noch. Es fragt sich nur, wie lange. Mehrere Sportwissenschaftler prognostizieren dem Fussball und dem Eishockey eine schwierige Zukunft. Wenn die Fans nicht ins Stadion dürfen, fehlen die Emotionen und der Fan verliert die Bindung an seinen Club.
Wir versuchen möglichst, die Spieler einzubinden, etwa mit Social Media-Beiträgen oder Videos.
Der FC St. Gallen will dieses Problem mithilfe der sozialen Medien abfedern. «Wir versuchen möglichst, die Spieler einzubinden, etwa mit Social Media-Beiträgen oder Videos», so Mediensprecher David Gadze. «Das ist sehr wichtig für uns, weil die Zuschauer, die ins Stadion kommen oder jetzt eben nicht kommen können, die kommen ja normalerweise, um die Spieler zu sehen und um die Spiele zu sehen. Wenn das wegfällt, müssen wir das kompensieren.»
Ein Stück Eisfeld für die Fans
Auch andere Clubs wenden sich online an ihre Fans. So dürfen beim FC Basel Jahreskarten-Besitzer an einem digitalen runden Tisch mit dem Club an Lösungen für die verpassten Heimspiele arbeiten. In Davos können Fans im Internet ein Stück Eisfeld kaufen, das nicht schmilzt. Aber ob das reicht? Diese Frage wird wohl erst dann beantwortet werden, wenn die Fans wieder ins Stadion dürfen. Mit Schal und Trikot.