Es sind spektakuläre Bilder aus Zihlschlacht-Sitterdorf im Kanton Thurgau. Die Sitter fliesst in ihren gewohnten Bahnen, tut dies aber leuchtend grün. Ist hier eine Verunreinigung oder gar Vergiftung passiert? Mitnichten. Es handelt sich um einen Versuch der Wasserversorgungskorporation Zihlschlacht-Riet-Wilen. Beteiligt ist auch das Thurgauer Amt für Umwelt.
Mit dem fluoreszierenden Markierstoff wollen die Verantwortlichen Erkenntnisse für die Trinkwasserversorgung und für den Fall von Schadstoffunfällen gewinnen. Wie lange dauert es, bis das Wasser der Sitter im Grundwasser ist und wo gelangt es hin? Will heissen: Ziel der Untersuchungen ist es, bei einer starken Verschmutzung, wie zum Beispiel bei einem Ölunfall, die Reaktionszeiten für die betroffenen Wasserversorgungen sowie Feuer- und Ölwehr zu kennen.
Der verwendete Farbstoff heisst Uranin und basiert auf wasserlöslichem Natriumsalz. Eine Gefahr Mensch und Natur ist er nicht, es handelt sich um eine Lebensmittelfarbe. In den Stunden und Tagen nach der Einfärbung entnehmen die Wasserversorgungen regelmässig Proben aus den Grundwassergewinnungsanlagen. Weil das Wasser dann schon derart verdünnt wurde, müssen die Proben im Labor auf Uranin getestet werden. Die Färbung ist von blossem Auge nicht mehr zu erkennen.
Regen sorgte für Verschiebung
Eigentlich hätte das Projekt der Sitter-Einfärbung bereits am Donnerstag umgesetzt werden sollen. Projektleiter Roland Brunner sagte zum Regionaljournal: «Wir mussten die Versuche verschieben, weil es länger und intensiver regnete. Dadurch hatten wir die viel grössere Abflussmenge und Trübung. Das ist für uns ein Problem.»
Am Freitag, ein Tag später, hat sich die Abflussmenge normalisiert und das Projekt konnte wie geplant ausgeführt werden.