153 Hütten betreibt der Schweizer Alpen-Club (SAC) in den Alpen. Neue kommen nur selten dazu. Letztmals 1991 im Wallis. Weit vorangeschritten für eine neue Hütte ist die Planung im Kanton Graubünden. Seit zwölf Jahren wird dort an einem Projekt im Münstertal gearbeitet. Und zwar soll die ungenutzte Alp Sprella im Val Mora zur Herberge umfunktioniert werden.
Das Val Mora ist ein wildes und abgelegenes Hochtal an der Grenze zu Italien. Es steht unter Schutz und bietet vielen seltenen und bedrohten Wildtierarten wertvolle Lebensräume. Darunter sind auch sehr störungsempfindliche Vogelarten wie das Auer- und Birkhuhn, sowie der Bartgeier und Steinadler.
Steigender Beliebtheit erfreut sich das Hochtal auch bei Bikern und Wanderern. Auf der Alp Sprella soll nun eine SAC-Hütte mit über 50 Betten entstehen, damit Wanderer hier übernachten können.
Bedenken gegen das Projekt
Gegen das Projekt gab es schon immer Bedenken - zum Beispiel vom Kanton. Er befürchtete, die Hütte könnte zu gross werden, zu viele Leute anziehen und als Folge könnten Natur und Tiere gestört werden. Der SAC passte das Projekt deshalb an und verkleinerte es. Ausserdem wurde vereinbart, dass keine neuen Wege gebaut werden dürfen, und dass die bestehende Strasse von den Hüttenbetreibern in der Nacht nicht befahren werden darf.
Anfang Juni erteilten schliesslich Gemeinde und Kanton die Baubewilligung. Die Umweltverbände blieben jedoch kritisch. Nun geben sie bekannt, dass sie gegen die Baubewilligung beim Bündner Verwaltungsgericht Beschwerde eingelegt haben.
Dieses Naturparadies muss erhalten bleiben.
«Dieses Naturparadies und Refugium für Wildtiere muss für die Zukunft erhalten und darf nicht einer stärkeren Freizeitnutzung geopfert werden», sagt Anita Mazzetta vom Naturschutzverband WWF Graubünden. Aus diesem Grund wehren sich WWF, Pro Natura und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gegen die geplante SAC-Hütte. Ob also nach 30 Jahren eine neue SAC-Hütte in der Schweiz gebaut wird, entscheidet nun wohl das Gericht.