- Umweltaktivistinnen und -aktivisten haben am Montagmorgen den Bundesplatz in Bern besetzt.
- Die Klimaaktivisten wollen die ganze Woche vor Ort bleiben.
- Ob die Polizei die Protestierenden gewähren lässt, ist noch offen.
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Bild 1 von 10. Am frühen Montagmorgen besetzten Klimaaktivisten den Bundesplatz. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. Die Aktion sei der Auftakt zur Woche mit dem Motto «Rise Up for Change». Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Die Aktivisten versperren eine Strasse mit einer Sitzblockade und einem Transparent. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Auf dem Bundesplatz sieht es mittlerweile aus wie an einem Festival. Passanten können passieren, sie müssen allenfalls einen Umweg in Kauf nehmen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 10. Sie sind offenbar gekommen um zu bleiben: Die Aktivisten stellen grössere Bauten auf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Die Aktivisten wollen die ganze Woche protestieren. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 10. Mit einem Transparent versperren die Demonstrierenden eine Durchfahrt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. Mehrere hundert Menschen hätten sich am frühen Morgen versammelt, sagen die Aktivisten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 10. Die jungen Menschen haben Proviant und Schlafmatten dabei. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. Mit Kreide schreiben die Aktivisten Botschaften auf die Strasse. Bildquelle: Keystone.
Die Klimabewegung hat mit mehreren hundert Menschen den Bundesplatz in Bern eingenommen. In Windeseile bauten die Aktivisten frühmorgens mehrere grosse Zelte auf, wie Zeugen berichteten.
Auf der Seite zum Bärenplatz ketteten sich Aktivistinnen und Aktivisten aneinander und sperrten so die Verbindung für Autos und Busse. Nicht blockiert ist der Zugang zum Bundeshaus. Dort beginnt heute Nachmittag die letzte Sessionswoche von National- und Ständerat. Kundgebungen auf dem Bundesplatz sind während Sessionen grundsätzlich nicht zugelassen.
Es ist uns wichtig, dass es auch wie bei den Klimastreiks – trotz zivilem Ungehorsam – friedlich und farbig ist.
Die Klimaaktivisten sehen die Besetzung als Auftakt zur Aktionswoche «Rise Up for Change» und als Protest gegen das politische und wirtschaftliche System, welches für die Klimakrise verantwortlich sei, wie es in einem Communiqué heisst. Weitere Bürgerinnen und Bürger seien eingeladen, auf den Bundesplatz zu kommen und sich dem Protest gegen die Klimakrise anzuschliessen.
Die Kantonspolizei Bern macht keine Angaben zur Anzahl der Teilnehmer und zum Umfang der Protestaktion. Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne) und Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) machten sich vor Ort ein Bild der Lage. Auf Twitter teilte die Stadt Bern mit, dass am Mittag Gespräche mit den Klimaaktivisten stattfinden sollen.
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben verschiedene Forderungen an die Entscheidungsträger. «So fordern wir eine Netto-Null-Politik bis 2030 und eine Klimagerechtigkeit», erklärte Klimaaktivistin Meret Schefer gegenüber SRF News. Angesprochen seien auch verschiedene «Sektoren mit Einfluss», wie zum Beispiel der Finanzsektor oder die Energiebranche. Es sei den Organisatoren aber wichtig, dass die Aktion trotz zivilem Ungehorsam friedlich und farbig bleibe.
Wir können es uns gar nicht erlauben, mit Aktionen länger zu warten, denn die Klimakrise wartet auch nicht.
Die Klimaaktivisten wollen bis am Freitag auf dem Bundesplatz verharren. Die Stimmung sei gut, und im Moment sehe es danach aus, dass man die Bewilligung der Behörden bekomme, erklärt Schefer weiter. Man sei mit allen Instanzen in Kontakt.
Der Aufmarsch auf dem Bundesplatz ist zurzeit nicht so gross. Dies erklärt die Klimaaktivistin damit, dass viele Leute am Arbeiten seien. «Und aus corona-technischen Gründen ist es nicht so tragisch, wenn es mehr Abstand zwischen den Menschen gibt.» Die Aktivisten könnten es sich gar nicht erlauben, mit Aktionen länger zu warten, schliesst Schefer. «Denn die Klimakrise wartet auch nicht.»
Parlament und SNB im Fokus
Der Bundesplatz stehe symbolisch für die «Zerstörung durch die Klimakrise», schrieben die Aktivisten. Das Parlament und der Bundesrat hätten der Flugbranche fast zwei Milliarden Franken gegeben und die Schweizerische Nationalbank sowie die Credit Suisse investierten weiterhin Milliarden in die Förderung fossiler Brennstoffe, kritisierten sie.
Die Klimabewegung kündigte gleichzeitig weitere Aktionen gegen die institutionelle Politik, die Wirtschaftselite und den Finanzplatz bis zum 25. September an.