Der Bankenprotest in Zürich und Basel wurde von der Klimaschutzorganisation Collective Climate Justice organisiert und nicht von der eigentlichen Klimastreikbewegung, welcher der 22-jährige Nico angehört. Er verteidigt aber die Blockade: «Die Aktion war absolut friedlich. Deshalb hat sich Klimastreik Zürich mit den Gefangenen und den Aktionen solidarisiert.»
Wir kämpfen alle für das gleiche Ziel.
Und der 19-jährige Matthias fügt bei: «Die Klimabewegung lässt sich nicht in Radikale und Nicht-Radikale aufspalten. Wir kämpfen alle für das gleiche Ziel.» Die Klimajugendlichen glauben auch nicht, dass ihnen diese Banken-Aktion schaden wird.
Cloe Jans, Jugend- und Gesellschaftsforscherin beim Forschungsinstitut gfs, warnt aber. Kurzfristig nütze diese spektakuläre Aktion der Bewegung vielleicht, weil in den Medien prominent darüber berichtet worden sei. Es sei aber wichtig, dass die Aktion ein Ausreisser bleibe.
Auch Leute, die weniger extrem unterwegs sind, müssen eine Heimat in der Bewegung haben.
«Die Bewegung an sich darf nicht radikalisiert werden. Auch Leute, die weniger extrem unterwegs sind, müssen eine Heimat in der Bewegung haben und weiterhin interessiert sein, an den regulären Demonstrationen teilzunehmen», sagt Jans.
Beim Klimastreik braucht es keine solch extremen Aktionen.
Diesen Rat wollen die Klimademonstranten anscheinend befolgen. So sagt der 22-jährige Martin: «Beim Klimastreik ist es sehr wichtig, eine willkommene Atmosphäre zu haben und nicht zu radikal zu sein. Die, die solche Aktionen durchführen wollen, können das auch bei anderen Organisationen machen. Beim Klimastreik selber braucht es keine solch extremen Aktionen.»
Fazit: Die Klimabewegung plädiert also auf das sowohl als auch – hier die friedlichen Demos, dort die radikaleren Aktionen, mit gegenseitiger Unterstützung. Einzige Bedingung: Alles müsse gewaltfrei bleiben. Bleibe die Klimajugend diesem Grundsatz treu, werde die breite Unterstützung in der Bevölkerung anhalten, ist Jugendforscherin Jans überzeugt.