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Psychiatrische Klinik Opfer von Medikamententests erhalten im Thurgau 25'000 Franken

  • Das Thurgauer Kantonsparlament hat die Solidaritätsbeiträge für Opfer der Medikamententests in der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen TG gutgeheissen.
  • Die Vorlage war im Rat unbestritten.
  • Der Kanton rechnet mit bis zu 500 Bezugsberechtigten und einem Betrag von 12.5 Millionen Franken.

Der Grosse Rat verabschiedete ein entsprechendes Gesetz in erster Lesung. Anspruch auf finanzielle Entschädigung von je 25'000 Franken haben Personen, denen im Zeitraum zwischen 1940 und 1980 in psychiatrischen Kliniken im Kanton Thurgau aktenkundig Testpräparate verabreicht wurden. Allfällige Erben sind ausgeschlossen. Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) sprach im Parlament von einer Pionierrolle, die der Thurgau bei der Aufarbeitung der damaligen Vorkommnisse in der Psychiatrie eingenommen habe.

Ein Bild vom Gebäude der Klinik. Das Gebäude ist umgeben von grossen Bäumen und einer grünen Wiese.
Legende: Das Kantonsparlament im Thurgau hat die Solidaritätsbeiträge für Opfer der Medikamententests in der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen gutgeheissen. Keystone/

Das neue Gesetz soll 2025 in Kraft treten und regelt die Auszahlungen, die auf Gesuch hin erfolgen können. Es ist befristet bis 2031 gültig. Das Gesetz gründet auf einer Motion aus dem Thurgauer Parlament. Dort war die Vorlage unbestritten. Parlamentarier sprachen von einer Anerkennung jener Menschen, die ein unrühmliches Kapitel Thurgauer Geschichte am eigenen Leib erfahren hatten.

Regionaljournal Ostschweiz, 2.2.2024, 17:30 Uhr ; 

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