- Im Verlauf der kommenden Woche sollen gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) noch mehr Länder auf die Liste kommen, für die bei einer Einreise in die Schweiz eine Quarantänepflicht gilt.
- Das BAG hat bestätigt, die Einhaltung der Quarantänepflicht stichprobenartig zu kontrollieren.
- Pro Woche werden die Passagierlisten von 20 bis 30 in der Schweiz ankommenden Flugzeugen überprüft.
«Das BAG sorgt für eine gewisse Qualitätskontrolle bei der Quarantänepflicht und stellt die Informationen den Kantonen zu», sagte Patrick Mathys vom BAG vor den Bundeshausmedien. Kontrolliert werden sollen ab Montag auch Busse. Die Daten würden an die Kantone weitergeleitet, so Mathys. Damit könnten die Kantone auch wieder stichprobenweise kontrollieren, ob sich die Personen bei den kantonalen Stellen gemeldet haben und sich in Quarantäne befinden.
Begibt sich eine Person nach einer Reise in einem Risikoland nicht in Quarantäne, kann sie mit bis zu 10'000 Franken gebüsst werden.
Kantone für Kontrollen zuständig
Der Bund zählt aber weiterhin auf die Eigenverantwortung. Reisende seien grundsätzlich verpflichtet, sich selber zu informieren, so Mathys. «Wir sind nicht in der Lage – und das ist auch nicht unser Ziel – eine flächendeckende Kontrolle einzurichten», sagte Mathys. Grundsätzlich seien die Kantone für die Kontrolle zuständig.
Mathys kündigte zudem an, dass der Bund die Liste der Risikoländer um ungefähr ein Dutzend erweitern wird. Die Liste umfasst aktuell 29 Ländern. Neu auf die Liste kommen wird etwa Luxemburg. Die entsprechende Verordnung werde momentan angepasst und dürfte gemäss aktuellem Zeitplan ab nächsten Mittwoch gelten, so Mathys.
Hoffnung für Unverheiratete mit Drittländer-Partnern
Für unverheiratete, nicht eingetragene Personen mit Partnern aus Drittstaaten sollte bis spätestens Ende Juli eine Lösung für ein Wiedersehen gefunden werden. Das sagte Barbara Büschi, Stellvertretende Direktorin, Staatssekretariat für Migration (SEM).
Sie habe grosses Verständnis für diese Menschen, dass sie ihre Partner sehen möchten, sagte Büschi. «Wir werden die Einreisebestimmungen für diese Personen möglichst rasch anpassen.»
Das SEM stehe in Kontakt mit den Ländern Österreich, Dänemark, Norwegen, welche bereits eine Regelung gefunden hätten. Doch es brauche zusätzlich auch noch Abklärungen mit dem BAG, dem Aussendepartement und der Zollverwaltung. Sie hoffe jedoch auf eine «konkrete Umsetzung für binantionale Paare bis spätestens Ende Juli», sagte Büschi.
«Gefährlich stabile Lage»
In den Worten von Mathys befinde sich die Schweiz in einer «gefährlich stabilen» Lage in Bezug auf das Coronavirus. Es könne «unglaublich schnell» zu einer exponentiellen Zunahme kommen.
Aber wenigstens sei im Moment kein deutlicher und anhaltender Trend nach oben sichtbar, sagte Mathys. «Wir haben das einigermassen unter Kontrolle, aber viel passieren darf nicht.»
Ob die seit 6. Juli geltende Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wirke oder nicht, lasse sich mit Sicherheit nicht sagen, sagte Mathys. Die Vorschrift gelte noch nicht so lange, dass Aussagen dazu gemacht werden könnten. Sie sei aber momentan eine der Massnahmen, um das epidemische Geschehen im Griff zu behalten.