Zum Inhalt springen

Reaktionen zum PUK-Bericht Von «Ueli Maurers Versäumnissen» bis zur «Lex UBS»

Der PUK-Bericht ist draussen, so reagieren Finma, Nationalbank, UBS, Bankiervereinigung, Parteien – und Ueli Maurer.

Schweizerische Nationalbank: Man werde den Bericht eingehend analysieren, teilte die Nationalbank mit. «Es ist wichtig, die richtigen Lehren aus den Erfahrungen mit der Krise der Credit Suisse zu ziehen und die Regulierung in der Schweiz zu stärken», hiess es weiter. Die SNB habe in ihrem Finanzstabilitätsbericht 2024 darauf hingewiesen, dass in den Bereichen Kapital- und Liquiditätsanforderungen Handlungsbedarf bestehe.

Finma: Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht begrüsst die Empfehlung der CS-PUK an den Bundesrat hinsichtlich neuer Kompetenzen für die Finma. Diese fordern «wir auch selbst bereits seit Längerem», schrieb die Finma. Die Kritik der PUK an der Umsetzung gewisser Erleichterungen für die CS beim Eigenkapital könne die Finma nachvollziehen. «Wir stärken unsere Aufsicht weiter und setzen auch die Lehren um, die wir aus dem Fall Credit Suisse gezogen haben», hiess es weiter.

UBS: Für die Grossbank UBS bestätige der Bericht, dass die CS aufgrund jahrelanger strategischer Fehlentscheide, Missmanagement und der Abhängigkeit von substantiellen regulatorischen Zugeständnissen kollabiert sei. Die UBS unterstütze «die meisten» Vorschläge des Bundesrats zur Stärkung der Resilienz des Finanzplatzes, erklärte die Grossbank weiter. Allfällige Anpassungen der regulatorischen Anforderungen müssten aber «zielgerichtet, proportional und international abgestimmt» sein.

Bankiervereinigung: Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) fordert nach dem PUK-Bericht die zuständigen Stellen dazu auf, die richtigen Lehren zu ziehen. Dazu brauche es jetzt eine «kluge» Regulierung. Die Bankiervereinigung geht mit der PUK einig, dass die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ihre Mittel nicht immer voll ausgeschöpft habe.

FDP: Für die FDP ist der ehemalige Finanzminister Ueli Maurer verantwortlich für das Debakel der Credit Suisse. Das Eidgenössische Finanzdepartement habe unter seiner Leitung in den entscheidenden Jahren vor der Krise geschlafen. Er habe es versäumt, ein Liquiditätsauffangnetz aufzugleisen, schrieb die FDP in einer Medienmitteilung. Der damalige SVP-Bundesrat habe es auch versäumt, den Bundesrat transparent zu informieren und die notwendigen Massnahmen einzuleiten.

Ueli Maurer: Der ehemalige Finanzminister und alt Bundesrat Ueli Maurer (SVP/ZH) äussert sich vorerst nicht zum Bericht. Der 74-Jährige wolle den Bericht zuerst selbst prüfen, so die Partei.

Mitte: Die Mitte fordert nach dem PUK-Bericht effektivere Regulierungen. Die Finanzmarktaufsicht müsse gestärkt und die Nationalbank stärker eingebunden werden. Die Akteure im Finanzsektor, insbesondere jene der systemrelevanten Banken, müssten zudem verantwortungsvoller handeln. Die Empfehlungen der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) müssten umgesetzt werden und dürften nicht abgeschwächt werden.

Grüne: Die Grünen fordern für die Schweiz eine «Lex UBS». Dieses Gesetz soll die nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entstandene Megabank in den Griff kriegen. Die «Lex UBS» könnte strengere Regeln für die Unternehmensführung, eine Abgeltung für die implizite Staatsgarantie und ein Eigenkapitalpolster enthalten. Für die Grünen bestätigt der PUK-Bericht den Verdacht, dass die Credit Suisse der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) jahrelang auf der Nase herumgetanzt habe, so die Grünen.

SRF 4 News, 20.12.2024; 13:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel