- Der langjährige Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), Markus Mader, muss per Ende Jahr gehen.
- Er wird laut dem Hilfswerk unter anderem wegen unterschiedlicher Auffassung in Führungsfragen abgesetzt.
- Zudem traten vier von zehn Vorständen per sofort zurück.
Das oberste Führungsorgan der Organisation, der Rotkreuzrat habe an einer Sitzung am Donnerstag entschieden, sich von Mader zu trennen, teilte das SRK mit. Die Trennung erfolge per Ende Jahr, sagte SRK-Mediensprecher Raymond Ruch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Weitere Angaben machte er nicht.
Der «Tages-Anzeiger» hatte zuvor online berichtet, Vertrauensthemen und interne Unstimmigkeiten hätten bei der Absetzung eine Rolle gespielt. Das Medium zitierte zudem Mader mit den Worten, dass er weder über die Begründung informiert noch angehört worden sei.
Sofortiger Rücktritt von vier Führungsmitgliedern
Mader habe als Direktor Ausserordentliches geleistet, wurde SRK-Präsidentin Barbara Schmid-Federer in der Mitteilung zitiert. «Der Rotkreuzrat dankt ihm für sein Engagement und seine Verdienste für das SRK.» Die frühere Zürcher Mitte-Nationalrätin Schmid-Federer präsidiert den Rotkreuzrat seit Juni.
Nach der Sitzung des Rotkreuzrates am Donnerstag traten laut SRK-Angaben vier Mitglieder des Führungsgremiums per sofort zurück. Die sechs verbleibenden Mitglieder würden «baldmöglichst» eine Rotkreuzversammlung einberufen, um die nötigen Ersatzwahlen vorzunehmen, hiess es. Die Geschäftsstelle des Hilfswerks wird bis auf Weiteres von der stellvertretenden Direktorin Karolina Frischkopf geleitet.
Seit 20 Jahren im Dienst des SRK
Mader ist seit über 20 Jahren für das Schweizerische Rote Kreuz aktiv. Vor seinem Job als Direktor war er Präsident des Rotkreuz-Kantonalverbandes St. Gallen und Mitglied der SRK-Geschäftsprüfungskommission. Der Staatswissenschaftler war mehrere Jahre Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und in Sri Lanka, Peru, Pakistan und Afghanistan unterwegs.