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Schweiz: Wirkstoff gegen RS-Virus zugelassen
Aus Tagesschau vom 06.10.2024.
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RS-Virus Wirkstoff gegen RS-Virus für Säuglinge zugelassen

  • Babys und Kleinkinder können künftig besser vor dem RS-Virus geschützt werden.
  • Ein entsprechender Wirkstoff ist in der Schweiz zugelassen worden.
  • Schwere Krankheitsverläufe sollen damit verhindert und die Hospitalisierungen reduziert werden.

Noch gibt es im Inselspital Bern keine Fälle des RS-Virus, aber ab November sind normalerweise alle Betten auf der Kinderstation wegen des Virus belegt. Das hochinfektiöse RS-Virus verursacht Schnupfen und Husten, kann aber bei Komplikationen auch die Bronchien und Lungen angreifen.

Besonders gefährlich ist das Virus für Säuglinge: Die kleinen Bronchien der Säuglinge entzünden sich, das führt zu Schwierigkeiten beim Atmen. Das Atmen kostet die Babys dann viel Energie. In der Folge fehlt diese Energie, um zu trinken. Diese Trinkunfähigkeit ist einer der Gründe, weshalb viele Säuglinge mit dem RS-Virus hospitalisiert werden müssen.

Neuer Wirkstoff: Nirsevimab

Künftig kann schweren Krankheitsverläufen vorgebeugt werden, da ein entsprechender Wirkstoff, Nirsevimab, in der Schweiz zugelassen worden ist. Damit soll die Anzahl an Hospitalisierungen reduziert werden. Nirsevimab ist gemäss Christoph Aebi, Kinderinfektiologe am Inselspital Bern, ein Antikörper gegen das RS-Virus. Dieser Abwehrstoff wird dem Kind injiziert, damit er im Körper zirkuliert und das Virus inaktiviert, wenn es eintritt.

Babyhand mit rotem Verband und Hand einer Intensivpflegerin.
Legende: Der neue Wirkstoff reduziert RSV-Erkrankungen laut Studien um 80 Prozent. Keystone/DPA/MARIJAN MURAT

Laut Studien reduziert der neue Wirkstoff 80 Prozent der Erkrankungen. Aebi erhofft sich damit eine Entlastung seiner Abteilung am Inselpsital, dadurch müssten andere Kinder nicht vorzeitig entlassen werden: «Insgesamt können wir so die verfügbaren Ressourcen, insbesondere in der Pflege, die auch Mangelware sind, viel besser einsetzen.»

Ab Mitte Oktober soll die Prävention gegen das RS-Virus in der Schweiz verfügbar sein.

Zum RS-Virus

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RSV steht für das menschliche Respiratorische-Synzytial-Virus.

RS-Viren sind weltweit verbreitete Erreger und verursachen im Herbst und Winter viele Erkältungen. Bei Neugeborenen und Kleinkindern können sie zu einer Lungenentzündung und Spitaleinweisungen führen.

Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden in den Jahren 2016 bis 2021 in der Schweiz pro Jahr zwischen 3000 und 6000 Babys und Kleinkinder wegen des Virus in das Spital eingewiesen.

Die Viren können auch bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere Atemwegserkrankungen verursachen und gefährlich werden.

Laut Empfehlung des BAG sollten Säuglinge und Kleinkinder von erkrankten Personen mit Husten und Fieber ferngehalten werden. Personen mit Husten und Fieber sollten möglichst Abstand zu Neugeborenen halten, bis sie wieder gesund sind.

Tagesschau, 06.10.2024, 19:30 Uhr ; 

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