- Babys und Kleinkinder können künftig besser vor dem RS-Virus geschützt werden.
- Ein entsprechender Wirkstoff ist in der Schweiz zugelassen worden.
- Schwere Krankheitsverläufe sollen damit verhindert und die Hospitalisierungen reduziert werden.
Noch gibt es im Inselspital Bern keine Fälle des RS-Virus, aber ab November sind normalerweise alle Betten auf der Kinderstation wegen des Virus belegt. Das hochinfektiöse RS-Virus verursacht Schnupfen und Husten, kann aber bei Komplikationen auch die Bronchien und Lungen angreifen.
Besonders gefährlich ist das Virus für Säuglinge: Die kleinen Bronchien der Säuglinge entzünden sich, das führt zu Schwierigkeiten beim Atmen. Das Atmen kostet die Babys dann viel Energie. In der Folge fehlt diese Energie, um zu trinken. Diese Trinkunfähigkeit ist einer der Gründe, weshalb viele Säuglinge mit dem RS-Virus hospitalisiert werden müssen.
Neuer Wirkstoff: Nirsevimab
Künftig kann schweren Krankheitsverläufen vorgebeugt werden, da ein entsprechender Wirkstoff, Nirsevimab, in der Schweiz zugelassen worden ist. Damit soll die Anzahl an Hospitalisierungen reduziert werden. Nirsevimab ist gemäss Christoph Aebi, Kinderinfektiologe am Inselspital Bern, ein Antikörper gegen das RS-Virus. Dieser Abwehrstoff wird dem Kind injiziert, damit er im Körper zirkuliert und das Virus inaktiviert, wenn es eintritt.
Laut Studien reduziert der neue Wirkstoff 80 Prozent der Erkrankungen. Aebi erhofft sich damit eine Entlastung seiner Abteilung am Inselpsital, dadurch müssten andere Kinder nicht vorzeitig entlassen werden: «Insgesamt können wir so die verfügbaren Ressourcen, insbesondere in der Pflege, die auch Mangelware sind, viel besser einsetzen.»
Ab Mitte Oktober soll die Prävention gegen das RS-Virus in der Schweiz verfügbar sein.