Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat die Ruag für Ungereimtheiten gerügt. Als Konsequenz ist der Verwaltungsratspräsident Nicolas Perrin zurückgetreten. Gegenüber SRF nimmt er Stellung zu seinem Rücktritt und spricht über Fehler.
Die Finanzkontrolle zeigt Mängel im Geschäft mit den Leopard-1-Panzern. Hat Ihnen Bundespräsidentin Viola Amherd diesen Rücktritt nahegelegt?
Nicolas Perrin: Aus dem Bericht der Finanzkontrolle gehen keine zwingenden Gründe für einen Rücktritt hervor. Die Tragweite hat aber eine sehr grosse Dimension angenommen und nach einem Gespräch mit der Bundespräsidentin bin ich zum Schluss gekommen, im Interesse des Unternehmens ist es das Beste, wenn eine neue Persönlichkeit zusammen mit dem neuen CEO die Ruag unbelastet weiterentwickeln kann.
Wir haben viel verändert und da passieren auch Fehler, dazu stehe ich.
Die Ruag sagt, viele Fehler hätten die Wurzeln weit zurück in der Vergangenheit. Die Panzer seien eine Altlast. Wo üben sie auch Selbstkritik?
Es ist richtig, dass sehr viele Fehler in der Vergangenheit wurzeln. Wir haben aber in den letzten vier Jahren viele Altlasten aufräumen müssen. Wir haben viel verändert und da passieren auch Fehler, dazu stehe ich. Im Rückblick kann man sicher den einen oder anderen Entscheid auch differenziert beurteilen.
Sie haben über ein Jahr lang gewartet, bis Sie das VBS über dieses politisch sensible Geschäft informiert haben. Ist das so ein Fehler, den Sie eingestehen müssen?
Diese Information hat sich aus Gründen von Prioritäten ins Jahr 2021 verschoben. Sicher würde ich das heute so beurteilen, dass wir da schneller hätten informieren müssen.
Das Gespräch führte Dominik Meier.