Er ist schuld. Der Haselstrauch. Wegen der aussergewöhnlich hohen Temperaturen blüht er schon jetzt und sorgt dafür, dass Allergikerinnen und Allergiker mit Symptomen zu kämpfen haben.
«Aha!», das Allergiezentrum der Schweiz, hat erste Anfragen von Betroffenen bereits Ende Dezember erhalten. Es sei ein aussergewöhnliches Ereignis, dass man bereits am Jahresende Haselpollen in mässiger Konzentration verzeichne, erklärt Allergieexpertin Noemi Beuret. Das würden auch Biometeorologen bestätigen.
Hilfreiche Informationen
Rund jede fünfte Person in der Schweiz leidet an Heuschnupfen. Für Betroffene hilfreich sind Informationen über die Pollenbelastung in der Luft. Bis anhin wurde diese manuell gemessen und einmal pro Woche von Meteo Schweiz veröffentlicht.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist ein neues automatisches System im Einsatz – 15 Messstationen überwachen den Pollenflug in Echtzeit. Auf der Webseite und bald auch in der App werden die Daten stündlich aktualisiert. «Das Wichtigste ist, dass wir den Allergikern direkt Informationen geben, damit sie wissen, was sie jetzt ausgesetzt sind», erklärt Bernard Clot, Leiter Biometeorologie Meteo Schweiz.
Der andere Aspekt sei, dass die Information darüber, was jetzt oder heute in der Luft ist, eine viel bessere Vorhersage für die nächsten Stunden oder Tage ermöglichen würde.
Kein Aufatmen angesagt
Dass Allergikerinnen und Allergiker früher im Jahr leiden müssen, dürfte auch aufgrund der Klimaveränderungen in Zukunft häufiger vorkommen. In den letzten Jahren habe man beobachtet, dass der Pollenflug von Birke, Esche und Hasel rund zwei bis drei Wochen früher startet, als noch vor 30 Jahren.
«Die Pollensaisons werden länger, es ist so, dass die Bäume früher zu blühen beginnen und die Pflanzen länger bis in den Herbst hinein die Pollen freisetzen», erklärt Expertin Beuret.
Temperaturen unter 5 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit würden den derzeitigen Hasel-Pollenflug vorübergehend stoppen. Doch auch für die nächsten Tage ist weiter warmes Januar-Wetter angesagt. Für diejenigen, die auf Haselpollen reagieren, ist also kein Aufatmen angesagt.