- «San Gottardo» heisst der neue Giruno-Zug, der erstmals mit Passagieren an Bord durch den Gotthard-Basistunnel gefahren ist.
- In Bellinzona wurde der Triebzug aus dem Hause Stadler Rail getauft.
- Zwei weitere Züge erhalten die Namen «Sempione» (Simplon) und «Monte Ceneri», die restlichen 26 werden auf die Kantonsnamen getauft.
«Damit geht einer meiner Träume in Erfüllung: Ich habe immer davon geträumt, dass ein Schweizer Hochgeschwindigkeitszug durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt fährt», sagte SBB-CEO Andreas Meyer während der Fahrt an Bord des Giruno-Zugs. Dieser führte Medienschaffende, Politiker und Bahnfans von Arth-Goldau nach Bellinzona, wo er getauft wurde.
Taufpaten standen die Regierungsräte Christian Vitta aus dem Tessin, Urban Camenzind aus Uri und Mario Cavigelli aus Graubünden. Camenzind sagte, obwohl der Zug einen italienischen Namen trage, sei der Gotthard auch für den Kanton Uri schon immer ein wichtiger Treiber gewesen, um Entwicklungen anzustossen.
Wenn der Bahnhof in Altdorf dereinst ausgebaut sei, verkürze sich die Fahrzeit zwischen Uri und Bellinzona auf 35 Minuten. Der Tessin sei dann nicht mehr weiter weg als etwa Luzern, das erleichtere die Kontakt-Pflege, man verspreche sich davon einiges.
Gotthard, Simplon und Ceneri
Zwei weitere Züge erhalten die Namen «Sempione» (Simplon) und «Monte Ceneri», die restlichen 26 werden auf die Kantonsnamen getauft. 29 Triebzüge des Typs «Giruno» haben die SBB bei Stadler Rail bestellt. Die Investition beläuft sich auf rund eine Milliarde Franken, wie Toni Häne, Leiter SBB Personenverkehr sagte.
In Doppeltraktion, also zwei Züge zusammengehängt, verfügt der Giruno-Zug über 810 Sitzplätze. Neu sind rollstuhlgängige und geschlechtergetrennte WCs. Eine Premiere ist der Niederflureinstieg für unterschiedliche Perronhöhen in verschiedenen Ländern.
Der Zug könne 250 Stundenkilometer schnell fahren, das habe er auf einer Testfahrt im Basistunnel bereits selber erlebt, sagte Häne. Zugelassen sind aber lediglich 200 Stundenkilometer. So schnell fahren bereits heute etwa die ICN-Züge im 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnel. Angedacht ist laut Häne, dereinst dank der möglichen höheren Geschwindigkeit allfällige Verspätungen aufzuholen.