- Ein externer Gutachter hat 422 Patientenakten untersucht.
- In 43 davon gebe es «gravierende» Hinweise auf Verschwörungserzählungen.
- Bei 188 gebe es «angedeutete» Hinweise.
«Wir waren überrascht, dass das Ausmass so gross ist», sagt der Thurgauer Regierungsrat Urs Martin. Er ist Vorsteher des Departements Finanzen und Soziales. «Es bestätigt aber auch, dass der Kanton richtig gehandelt hat.»
Der Kanton Thurgau hatte im Dezember 2022 Massnahmen gegen die Clienia Littenheid AG verfügt. Nun schreibt der Kanton dazu: «Bei deren Umsetzung ist die Klinik gut vorangeschritten, aber noch nicht am Ziel.»
Das neue Gutachten hat die Clienia Littenheid AG in Auftrag gegeben. Es sei von einem externen, unabhängigen Gutachter verfasst worden. Untersucht wurden Krankenakten der Traumastationen. Diese standen bei der Kritik im Vordergrund.
Kanton schaut Klinik weiterhin auf die Finger
Im Juli hat das Amt für Gesundheit des Kantons Thurgau den Stand der Umsetzung der angeordneten Massnahmen überprüft. Regierungsrat Urs Martin sagt dazu: «Dass das nicht in einem halben Jahr erledigt ist, ist uns klar. Deshalb ist unser Zwischenfazit, dass die Klinik auf gutem Weg ist, dass wir die Situation aber noch nicht abschliessend beurteilen können.»
Ob die angeordneten Massnahmen wirksam seien, lasse sich erst nach einer gewissen Zeit messen. Die Klinik wird deshalb bei der Umsetzung weiterhin vom Amt für Gesundheit begleitet. Zudem werde es einen Abschlussbericht geben, der auch veröffentlicht wird. Der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest.