- Überschwemmungen, Rutschungen, Murgänge und Felsstürze haben in der Schweiz im letzten Jahr Schäden in der Höhe von 450 Millionen Franken verursacht.
- Das ist der höchste Wert seit 2007. Damals registrierte der Bund Schäden von 700 Millionen Franken.
Hauptursache für die Schadensbilanz von fast einer halben Milliarde Franken waren die Überschwemmungen im Sommer. So verursachten Überschwemmungen während der Sommermonate Juni und Juli 97 Prozent der Schadenskosten, wie aus einer Auswertung der Unwetterschadens-Datenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervorgeht. Eine Person verlor infolge von Überschwemmungen ihr Leben.
Nur wenige Orte vor sommerlichen Gewitterzügen gefeit
Im langjährigen Durchschnitt beläuft sich die Schadenssumme durch Unwetter auf rund 300 Millionen Franken. Das vergangene Jahr war das neuntteuerste seit 1972. Das letzte richtig teure Jahr war 2007, damals wurden Schäden von 700 Millionen Franken registriert, im Jahr 2005 waren es rekordhohe drei Milliarden Franken.
Der vergangene Sommer zeichnete sich dadurch aus, dass aussergewöhnlich viele Unwetter eng aufeinanderfolgend auftraten. Wie die WSL festhält, gab es zwischen Genfer- und Bodensee nur wenige Orte, «die nicht von einem der zahlreichen Gewitterzüge im Juni und Juli heimgesucht wurden».
Grosse Schäden ab Ende Juni
Die grössten Schäden wurden in Cressier NE am 22. Juni verzeichnet, im Berner Jura und den basellandschaftlichen Bezirken Waldenburg und Sissach am 23. Juni, im aargauischen Vordemwald am 24. Juni und im schwyzerischen Bezirk March am 25. Juli.
Beträchtliche Schäden entstanden ebenfalls ab Mitte Juli infolge der konstant niederschlagsreichen Witterung, insbesondere in den Anliegergemeinden der Jurarandseen. Das Tessin wurde vor allem Ende Juli und Anfang August getroffen, als die Bäche nach Gewittern und Dauerregen ausuferten.