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Schlechtere Verbindungen Der neue SBB-Fahrplan kommt in der Westschweiz nicht gut an

  • Nach der Einführung des neuen SBB-Fahrplans sind in der Westschweiz die Unsicherheit und Wut nach wie vor gross.
  • Bei einem Treffen in Genf forderten Gemeinde- sowie Kantonspolitikerinnen und Parlamentarier die sofortige Wiederherstellung der Direktverbindungen auf der Jurasüdfusslinie.
  • Die SBB teilte mit, man verstehe die Forderungen der Städteallianz.

«Wir fordern den Bundesrat, das Bundesamt für Verkehr und die SBB auf, rasch Lösungen zu finden und die Partner an einen Tisch zu bringen», sagte die Waadtländer SP-Nationalrätin Brenda Tuosto. «Der Zug ist ein Schlüsselelement für nachhaltige Mobilität und den nationalen Zusammenhalt», erklärte die Koordinatorin der Städteallianz.

Der neue SBB-Fahrplan, der am 15. Dezember 2024 in Kraft trat, habe zur Folge, dass die Direktverbindungen in den Randzeiten zwischen dem Jurasüdfuss und Genf praktisch abgeschafft seien, hielt die Städteallianz fest, die das Treffen organisiert hatte. Ihr gehören über dreissig Gemeinwesen, Organisationen, Wirtschafts- und Forschungsinstitute von Genf bis Basel und Aarau an.

Hinzu komme, dass die Fahrzeiten zwischen der Westschweiz und den anderen Landesteilen länger werden. Die Kommunikation in diesem Punkt sei nicht gut gewesen, sagte Tuosto. «Dieser schrittweise Abbau ist inakzeptabel», sagte die Genfer Stadtpräsidentin Christina Kitsos. Biels Stadtpräsidentin, Glenda Gonzalez Bassi, unterstrich die Bedeutung des Schienennetzes für die nationale Solidarität.

Wirtschaftliche Attraktivität schwindet

Die Verschlechterungen untergraben nach Ansicht der Städteallianz die Bemühungen der Gemeinden um eine Verkehrsverlagerung. Mehrere Politiker wiesen auch auf die negativen Auswirkungen des neuen Fahrplans auf die wirtschaftliche Attraktivität ihrer Region hin. So hat zum Beispiel Grenchen SO, wo Unternehmen angesiedelt sind, keine direkten Verbindungen mehr zu den Flughäfen Zürich und Genf.

Im November 2024 wurde bekannt, dass der bereits beschlossene Bahn-Ausbauschritt rund 14 Milliarden Franken zusätzlich kostet. Aus Angst, dass der neue Fahrplan und die verlängerten Fahrzeiten auch deshalb zur Norm werden könnten, fordert die Städteallianz Garantien.

Diese betreffen insbesondere den Fortbestand der direkten Verbindungen zu den Spitzenzeiten zwischen dem Jurasüdfuss und Genf, wie es weiter hiess. Ausserdem müsse der Perron-zu-Perron-Wechsel in Renens VD so schnell wie möglich umgesetzt werden.

SBB will handeln

Die SBB teilte mit, man verstehe die Forderungen der Städteallianz. Man teile den Willen der Kantone, so schnell wie möglich wieder eine direkte Verbindung zwischen Genf und dem Jurabogen einzuführen. Für die Anschlüsse in Renens sind laut SBB Weichenumbauten notwendig.

SRF 4 News, 7.2.2025, 17 Uhr ; 

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