Als sich das Wallis an Gründonnerstag unter einer massiven Neuschneedecke wiederfand, fanden sich auch viele Gebiete ohne Mobilfunk wieder: Mit der Stromversorgung brach auch das Handynetz zusammen. Während die Menschen in den Tälern ausharren mussten, gingen den Handyantennen bereits nach einer Stunde der Strom aus.
Schuld daran sind die in den Sende- und Empfänger-Antennen verbauten Akkus, die nur für eine Stunde Strom liefern. Dies soll sich laut Swisscom nun ändern: «Aktuell steht im Raum, dass die Autonomie der Antennen von einer Stunde auf vier Stunden erhöht wird», sagt Mediensprecher Armin Schädeli. Die Kosten trage die Swisscom.
Aufwändige Notstromaggregate
Mit der aktuellen Akku-Technologie sei momentan nicht mehr möglich. Für einen längeren Einsatz bräuchte es dieselgetriebene Stromgeneratoren. Das birgt aber technische und logistische Hürden: «Ein Dieselaggregat allein reicht nicht aus», so Schädeli von Swisscom.
Es brauche überdies auch Personal, um diese Aggregate vor Ort bedienen zu können und die den notwendigen Nachschub an Treibstoff sicherstellen. «Alle vier bis sechs Stunden muss man diese Aggregate neu betanken», sagt Schädeli. Entsprechend sei dies mit einer gewissen Logistik verbunden und anspruchsvoll.
Wenn Unwetter wüten, wird zukünftig das Mobilnetz für die Alarmierung der Bevölkerung immer wichtiger. Seit Juli 2024 setzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) auf eine Multikanalstrategie: Sirenenalarm, Information im Radio und Notfalltreffpunkte in den Gemeinden.
Fokus auf «Alertswiss»
Der Fokus liegt aber auf der App «Alertswiss» für Gefahrenmeldungen und auf dem sogenannten Cell Broadcast. Diese Technologie erlaubt das Versenden von Textnachrichten an Mobiltelefone, auch wenn die Alertswiss-App nicht installiert ist.
Wenn aber der Handyempfang ausfällt, ist auch diese Alarmierung nicht möglich. «Wir sind uns der Herausforderung bewusst», sagt der Swisscom-Mediensprecher. Man sei mit dem Bund diesbezüglich weiterhin im Gespräch.
Abgeschlossen ist der Prozess noch nicht. Die Walliser Seitentäler haben wieder Strom und damit sind auch die Handyantennen wieder versorgt. Damit die Alarmierung auf allen Kanälen funktioniert.