Was ist das Problem? Gegen Projekte wie Windparks oder Wasserkraftwerke gibt es praktisch immer Einsprachen. Der Bundesrat will deshalb das Energiegesetz ändern, damit Wasserkraft- und Windanlagen schneller bewilligt werden können.
Die Gegner eines Projektes können jede Bewilligung einzeln anfechten und viermal bis vor Bundesgericht gehen. Und das kostet nicht nur viel Geld, sondern auch viel Zeit und darum braucht es neue Lösungen.
Der Vorschlag des Bundesrates: Die grösste Änderung, die der Bundesrat vorschlägt, ist es, dass nur noch die Kantone über ein Projekt bestimmen. Die Gemeinden könnten nicht mehr mitbestimmen. Auch soll es nur noch eine Bewilligung sein und nicht mehr mehrere. Dadurch gäbe es automatisch weniger Möglichkeiten, Einsprache gegen ein Projekt zu machen.
Das wäre eine Beschneidung der demokratischen Rechten in unseren Gemeinden.
Kopfschütteln bei den Gemeinden: Eine Stimmungsumfrage in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Thurgau zeigt schnell, dass die Gemeinden diesen Vorschlag klar ablehnen. Stellvertretend meint der Präsident des Verbands der Thurgauer Gemeinden, Kurt Baumann: «Das wäre eine Beschneidung der demokratischen Rechte in unseren Gemeinden.» Er ist direkt betroffen, denn in seiner Gemeinde wird ein Windrad-Projekt geprüft.
Wie geht es weiter? Entschieden ist noch nichts. Der Vorschlag des Bundesrates ist erst in der Vernehmlassung. Diese dauert noch bis am 23. Mai.