In den Schulen tönt es in der ganzen Schweiz: Gesucht sind ausgebildete Lehrpersonen. Im Kanton Bern sind aktuell über 300 Jobs für Lehrpersonen ausgeschrieben. Welche Konsequenzen dieser Mangel an den Schulen hat, zeigen zwei Studien, die das Aargauer Bildungsdepartement in Auftrag gegeben hat.
Sie bestätigen, dass Schulleiterinnen und Lehrer einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind. Beispielsweise sind sie mit der Suche nach Lehrkräften zusätzlich beschäftigt, oder mit der Betreuung von nicht oder nur teilweise ausgebildetem Lehrpersonal.
Kantone sollen handeln
Das gefährde die Qualität der Bildung mittel- bis langfristig, schreibt der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Deshalb arbeitet er zusammen mit den kantonalen Lehrpersonenverbänden an einem Aktionsplan, um auf die Kantone Druck auszuüben.
Aktuell unterrichten 2500 Menschen ohne adäquate Ausbildung an Berner Schulen.
So beispielsweise im Kanton Bern. Dort hat der Berufsverband Bildung Bern am Mittwoch eine kantonale Initiative lanciert, welche die Bildungsqualität in der kantonalen Verfassung verankern will. Damit will der Verband sicherstellen, dass es genügend qualifizierte Lehrpersonen in den Schulklassen hat.
«Aktuell unterrichten 2500 Menschen ohne adäquate Ausbildung an Berner Schulen», so Stefan Wittwer, Geschäftsführer von Bildung Bern. Das gefährde die Qualität des Unterrichts langfristig.
Heute steht in der Verfassung nur, dass der Kanton Bern und die Gemeinden Schulen führen und dass der Unterricht konfessionell und politisch neutral ist. Die Initiative verlangt nun, dass im ganzen Kanton genügend ausgebildete Lehrpersonen für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden.
Der Kanton Bern ist mit seiner Forderung nicht alleine. Auch die Kantone Aargau und Schwyz haben Initiativen zum gleichen Thema eingereicht. In Bern haben die Initiantinnen und Initianten jetzt sechs Monate Zeit, um 15'000 gültige Unterschriften zu sammeln. Im Kanton Aargau braucht es innerhalb eines Jahres 3000 gültige Unterschriften.