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Drohnen im Rebbau – Kleine fliegende Helfer
Aus HeuteMorgen vom 16.07.2024. Bild: Keystone / Christian Beutler
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Schutz vor Krankheiten Drohnen als kleine fliegende Helfer im Rebbau

Schweizer Winzerinnen und Winzer setzen zunehmend auf Drohnen, um die Reben vor Krankheiten zu schützen.

Kleine fliegende Helfer, um die Reben vor Krankheiten zu schützen: Der Einsatz von Drohnen für das Spritzen von Pestiziden bringt für die Landwirtinnen und Landwirte gerade in steilen Hängen Vorteile.

Nach einigen Jahren Erfahrung mit Drohnen im Rebbau zeigt sich aber auch: Nicht alle Erwartungen konnten erfüllt werden.

Mehr Krankheiten wegen Regenwetter

Dank des vielen Regens in den vergangenen Wochen konnten die Schweizer Reben zwar gut gedeihen, aber das feuchte Wetter gefällt genauso den Pilzkrankheiten –beispielsweise dem falschen Mehltau, der die Reben befällt.

Noch gab es keinen flächendeckenden Ausbruch, doch die Reben sind derzeit anfällig. Sie müssen regelmässig gespritzt werden. Das sei aber nicht immer einfach, sagt Jürg Bachofner, Geschäftsführer des Branchenverbands Deutschschweizer Wein: «In einem Jahr, in dem wir bereits über 60 Tage Regen hatten, sind die Böden aufgeweicht. Das macht das Befahren mit Maschinen schwierig.»

Helikopter- und Drohneneinsatz im Rebbau

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Von insgesamt 15'000 Hektaren Rebbau werden derzeit 600 Hektaren mithilfe von Drohnen bespritzt, genauso viele wie mit dem Helikopter.

Daher seien gerade in diesem Jahr die Drohnen eine grosse Hilfe. Diese können auch in steilen Hängen sehr effizient arbeiten.

Die Technologie habe sich in den letzten Jahren verfeinert, sagt Bachofner. «Das läuft dann mehr oder weniger vollautomatisch ab.» Die Drohne merke sich die Grenzen und wisse, wo sie aufgehört habe zu spritzen. «Sie setzt dann an diesem Punkt wieder ein.» Von der Technik her funktioniere es sehr gut.

Drohnen ersetzen Gang in den Rebberg nicht komplett

Bei der Forschungsanstalt Agroscope heisst es auf Anfrage, die Drohne sei interessant als neue Technologie für den Rebbau. Man könne sich so teils mühsame Handarbeit sparen und die Arbeiterinnen und Arbeiter seien den Pestiziden weniger ausgesetzt.

Inzwischen habe man aber auch gemerkt, dass die Drohnen den Gang in den Rebberg nicht ganz ersetzen können, sagt Pierre-Henri Dubuis, der bei Agroscope für Krankheiten bei Reben zuständig ist. «Die Drohne spritzt von oben auf die Rebe, aber ist es schwierig für sie, von unten an die Trauben heranzukommen.» Deshalb müssten die Pflanzen mindestens ein bis zweimal auch vom Boden aus, also von Hand, gespritzt werden.

Kein Rückgang beim Pestizizeinsatz

Auch eine weitere Erwartung hat sich nicht erfüllt: Vor ein paar Jahren hiess es noch, dank der Drohnen komme man mit weniger Pestiziden aus. Zumindest im Rebbau hat sich das nicht bestätigt.

«Einzig die Menge an Wasser ist ein bisschen reduziert, aber die Produktmenge bleibt gleich», sagt Dubuis. Trotzdem geht er davon aus, dass im Weinbau zunehmend auf Drohnen gesetzt wird, um die Reben vor Pilzkrankheiten zu schützen.

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Heute Morgen, 16.07.2024, 06:00 Uhr

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