Der Parkplatz: Das Skigebiet Adelboden im Berner Oberland hat sich auf die Menschenmassen vorbereitet, die am langen Weihnachtswochenende auf die Pisten wollen. Doch gekommen sind nicht so viele wie sonst. Es hat noch freie Parkplätze und auch die Talstation ist nur halbvoll.
Das Anstehen an der Talstation: Falls sie dann doch über Neujahr in Massen kommen, die passionierten Skifahrerinnen und Skifahrer, wäre man in Adelboden bereit: An der Talstation schauen mehrere «Ranger», dass sich alle an die Abstandsregeln halten. «Gestern, am Stephanstag, hatte es mehr Menschen», sagt eine Rangerin. «Heute verteilt es sich gut.»
Die Ranger: «Besonders die Jungen schauen gut aufeinander. Wenn einer die Maske nicht trägt, wird er von den Kameraden darauf hingewiesen», so ein Mann des Adelbodner Infoteams an der Talstation. «Es sind eher die Älteren ab fünfzig, die lernresistent sind.»
In der Gondel: Von der Talstation gehts via Gondel zur Bergstation. Die Maske wird diskussionslos montiert, der Abstand eingehalten – alles gemäss Schutzkonzept.
Die Bergstation: Oben trifft man auf einige Personen, die sich gerade für die Abfahrt bereit machen. Auch hier ist es nicht eng. «Trotzdem fahre ich mit einem komischen Gefühl», sagt eine Skifahrerin, «ich will auf keinen Fall einen Unfall verursachen.» Nicht allen ist dieses Credo gleich wichtig. «Kann halt passieren», sagt ein Mann. «Ich nehme mir immer vor, nicht zu verunfallen. Corona hin oder her», meint ein anderer.
Skifahren ist das Einzige, was wir noch dürfen.
Das Essen: Restaurants sind in diesen Tagen geschlossen. Also bleiben zwei Möglichkeiten: Essen selbst mitbringen oder bei einem Take-away holen. «Wir haben heisses Wasser und Fertignudeln mitgebracht», erzählt eine Skifahrerin. Andere stehen beim Take-away in der Schlange – mit Abstand natürlich – und konsumieren am Pistenrand einen Hamburger. Das Essen werde schnell kalt, so ein Skifahrer. Sich mit einem Tee drinnen aufzuwärmen, wäre schon schön.
Die Bilanz: Das Skifahren ist zurzeit weniger komfortabel als sonst. Es ist kalt und man findet nirgends Unterschlupf, wenn es stürmt oder schneit. Aber trotzdem sind Menschen ins Skigebiet angereist – sie haben sich mit der Situation arrangiert. «Alle geben sich Mühe», meint ein Fahrer, «man will ja, dass die Skigebiete offenbleiben können.» Die Regeln wurden – zumindest an diesem Tag – meist eingehalten.