Am Samstag wurde im AKW Gösgen ein Dampfleck im nichtnuklearen Turbinenkreislauf festgestellt. Noch in der Nacht wurde das Kraftwerk zur Klärung der Ursache und für die nötigen Reparaturen vom Netz genommen. Damit produziert derzeit keines der Schweizer Atomkraftwerke Strom. Gösgen dürfte laut einem Sprecher allerdings noch diese Woche wieder ans Netz gehen.
Seit Freitag ist auch Block 2 des AKW Beznau nicht mehr in Betrieb. In einer vier Monate dauernden Revision soll unter anderem der Deckel des Reaktordruckbehälters ausgewechselt werden. Block 1 ist wegen Unregelmässigkeiten im Material des Reaktordruckbehälters bereits seit März abgestellt.Das dürfte auch bis nächstes Jahr so bleibe. Der stellvertretende Ensi-Direktor rechnet damit, dass die Aufsichtsbehörde ihre Stellungnahme frühestens im ersten Quartal 2016 fertiggestellt hat.
Und auch die AKWs Leibstadt und Mühleberg sind für die Jahresrevision vom Netz genommen worden.
Genug Strom dank Wasserkraft
Ein Energieengpass sei jeoch nicht zu befürchten, heisst es beim Bundesamt für Energie BfE. Auch sei die Situation nicht sehr aussergewöhnlich, sagt ein BfE-Sprecher zu SRF News. Im Sommer komme es immer wieder vor, dass für Revisionen mehrere Atomkraftwerke gleichzeitig abgeschaltet würden.
So exportiert die Schweiz laut der Netzbetreiberin Swissgrid heute Montag gar mehr Strom, als sie importiert. Hauptsächlich dank voller Stauseen und viel Schmelzwasser, sagt Swissgrid-Sprecher Andreas Schwander.
Laut der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG wird die Stromproduktion nach der Reparatur und den entsprechenden Prüfungen wieder aufgenommen. Bis wann die Schweiz noch ohne eigenen Atomstrom auskommen muss, ist jedoch noch unklar.