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Ein Bauer füllt Plastikcontainer auf einem Anhänger mit Wasser aus einem Hydranten.
Legende: Die Quellen vieler Höfe sind versiegt und das Wasser muss herangekarrt werden. Franz Schweizer

Schweiz Bauern müssen Felder bewässern

Seit Wochen ist das Wetter in der Schweiz unverändert schön. Das freut die meisten – nicht aber die Bauern. Ihnen macht der fehlende Regen sehr zu schaffen.

«Zwei Trockenperioden nacheinander, das gab es meines Wissens noch nie», sagt Hans Rüssli vom Schweizerischen Bauernverband (SBV). Das Prachtwetter, das die Schweiz seit Sommerbeginn beglückt, hat auch Kehrseiten – vor allem für die Landwirtschaft. Laut Rüssli sind die Böden in Gebieten ohne Hochnebel völlig ausgetrocknet. «Es besteht die Gefahr, dass ausgesäte Kulturen wie Weizen vor Wintereinbruch vertrocknen.»

Von der Trockenheit ist vor allem der gesamte Jurabogen betroffen. Dort sind Bauern bereits daran, die angesäten Kulturen zu bewässern. Viele Höfe haben zwar eigene Quellen, Rüssli zufolge sind die meisten davon aber bereits versiegt. «Den Bauern bleibt nichts anderes übrig, als das Wasser auf den Hof zuzuführen.»

Flusswasser ist nicht gut genug

Das Wasser kann aber nicht einfach aus Bächen oder Flüssen abgepumpt werden. Es müsse auch für die Tiere von einwandfreier Trinkwasserqualität sein – weil es das Lebensmittelgesetz so verlange, betont SBV-Sprecher Rüssli. Deshalb müssen die Bauern Trinkwasser aus der öffentlichen Versorgung kaufen und in grossen Containern per Traktor auf den Hof transportieren. Das ist kostspielig und aufwendig.

Vor dem Wintereinbruch müsse es jetzt dringend regnen, damit die Böden vor dem Winterfrost noch genügend Feuchtigkeit aufnehmen könnten, so Rüssli weiter. «Ausserdem ist der Grundwasserspiegel sehr tief und es braucht Regenfälle von mehreren Tagen, um das Manko aufzufüllen.» Der grosse Regen aber ist immer noch nicht in Sicht.

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