Ab sofort kann Land, das von Schweizer Bauern nach dem 1. Januar 2014 im Ausland gekauft oder gepachtet wurde, nicht mehr mit der Marke «Suisse Garantie» versehen werden. «Dadurch wird der Besitz von Ackerland in Deutschland weniger attraktiv», hofft Agro-Marketing-Präsident Urs Schneider.
Von rund 6600 Hektar auf über 8300 Hektar ist die Fläche des Ackerlandes, welches Schweizer Bauern in Deutschland besitzen, in den letzten 21 Jahren angewachsen. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die «10vor10» vorliegen.
Unmut bei deutschen Bauern...
Deutsche Bauern wehren sich schon lange gegen die Konkurrenz aus dem Ausland. Stefan Leichenauer, der im deutschen Tengen-Uttenhofen (Baden-Württemberg) einen Hof besitzt, findet, die Schweizer Bauern würden ihm und seinen deutschen Kollegen das Ackerland vor der Nase wegkaufen.
«Sie können einfach mehr bezahlen als ich», so Leichenauer gegenüber «10vor10», «und kriegen in der Schweiz auch noch das Dreifache für ihren Weizen. Aber es ist halt legal.»
...und der Schweizer Konkurrenz
Kommt hinzu: Will er seine Produkte in der Schweiz verkaufen, zahlt Leichenauer eine Zollgebühr. Seine Schweizer Konkurrenten konnten ihre Anbauprodukte aus Deutschland dagegen bisher zollfrei einführen – sofern das Land weniger als 10 Kilometer von der Grenze entfernt lag.
Auch die Schweizer Gemüseproduzenten stören sich daran, dass Schweizer Bauern im grenznahen Bereich ihre Anbaufläche im Ausland ausbauen. Ein Bauer in Zürich oder der Zentralschweiz könne nicht einfach Land im Ausland kaufen. Die Produzenten haben bei der Agro Marketing Schweiz (AMS) Druck gemacht.