Wasser auf die Mühlen der Befürworter einer Einheitskrankenkasse? Der Krankenkassen-Dachverband Santésuisse rechnet für 2015 mit einem Prämienanstieg von 4,5 Prozent.
«Im Rahmen des langjährigen Mittels»
In den letzten drei Jahren stiegen die Beiträge bedeutend weniger: 2,2 Prozent in den Jahren 2012 und 2014 und sogar nur 1,5 Prozent im 2013. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch schon Aufschläge von über 9 Prozent.
Die Santésuisse spricht denn auch von einer Erhöhung «im Rahmen des langjährigen Mittels». Es seien Abweichungen möglich, da jeder Versicherer seine eigene Berechnung vornehme.
Gründe für die stärker steigenden Prämien sieht der Verband in den gestiegenen Gesundheitskosten. Namentlich die neue Spitalfinanzierung und die intensive Inanspruchnahme ambulanter Behandlungen.
Einheitskrankenkasse im September an der Urne
Besonders brisant ist der Anstieg angesichts der bevorstehenden Abstimmung über die Einheitskrankenkasse. Am 28. September stimmt die Schweiz über die Volksinitiative «für eine öffentliche Krankenkasse» ab.
Sie verlangt, dass die obligatorische Grundversicherung in Zukunft von einer einzigen Krankenkasse angeboten wird. Und zwar von einer öffentlich-rechtlichen mit kantonal einheitlichen Preisen. Die Befürworter erhoffen sich dadurch sinkende Preise. Die Gegner warnen vor dem Gegenteil.