Nach den letzten verheerenden Überschwemmungen wurden landesweit Massnahmen getroffen. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und MeteoSchweiz wurde intensiviert und institutionalisiert und ein Gewässer-Management-System eingeführt.
«Wir haben ein Modell aufgebaut, das erlaubt, die Zusammenhänge zwischen allen grossen Gewässern der Schweiz aufzuzeigen», sagt Hans-Peter Willi, zuständig für Naturgefahren beim Bundesamt für Umwelt (Bafu). «Damit können wir im Voraus feststellen, was die optimale Abflussregulierung ist.» Dies erhöhe die Sicherheit bei Risikosituationen.
Schäden im Unterland verhindern
Das Bafu möchte dieses neue Gewässer-Management-System laut Willi voll ausnutzen. «Naht ein Ereignis, kann man die Schleusen öffnen, möglichst viel Wasser aus den Seen ableiten, und im entscheidenden Moment wieder schliessen, damit keine Hochwasserwellen auf das Unterland treffen.»
Die aktuelle Wetterlage sei aber nicht dramatisch. «Wir haben das System im letzten Jahr auf einem höheren Ereignisgrad getestet», erklärt Willi. Die Zusammenarbeit auf nationaler Ebene wie auch mit den Kantonen und den Gemeinden war seinen Angaben zufolge erfolgreich. «Im Kanton Aargau wurden durch lokale Objektschutzmassnahmen bedeutende Schäden nachweislich verhindert.»
Eine Situation wie im Hochwasserjahr 1999 würde man heute früher erkennen, erklärt Willi. «Wir hätten vorgängig Optimierungsmassnahmen treffen können.» Das wäre damals, mangels eines solch engmaschigen Netzes, aber gar nicht möglich gewesen.