Vertreter der EU-Mitgliedstaaten und der EU-Kommission haben in Brüssel über das Arbeitspapier zur Lösung der «institutionellen Frage» mit der Schweiz beraten. Laut einem EU-Sprecher ist Brüssel bereit, mit der Schweiz über den «dritten Weg» zu diskutieren.
Yves Rossier, Staatssekretär beim Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), und sein europäischer Amtskollege David O'Sullivan hatten zuvor in einem Arbeitspapier drei Möglichkeiten identifiziert, wie die «institutionelle Frage» gelöst werden kann. Der Bundesrat hatte sich dann Ende Juni für die dritte dieser Möglichkeiten ausgesprochen (siehe Box).
Einigung in Sicht, Zeitrahmen aber ungewiss
Bei der «institutionellen Frage» geht es darum zu klären, wie die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) geregelt werden sollen.
Laut SRF-Korrespondent Jonas Projer will die EU im Herbst ein Verhandlungsmandat beschliessen. «Dann könnte es vielleicht schon im nächsten Frühjahr oder Sommer einen Gipfel mit der Schweiz geben und ein Abkommen unter Dach und Fach gebracht werden.»
Doch bis dahin könnte es noch ein langer Weg sein. Zu vieles sei noch vage und noch gar nicht angesprochen, so Projer.
«Was passiert zum Beispiel, wenn der Europäische Gerichtshof in einem Streit zwischen Brüssel und Bern der EU Recht geben würde und die Schweiz das dann einfach ignoriert? Werden dann die Abkommen ausgesetzt oder passiert vielleicht gar nichts?» Genau da bleibe bei den Verhandlungen in den nächsten Monaten noch viel zu tun, so der SRF-Korrespondent.